War im Sommer ganz raus und bin jetzt wieder mit einer kleinen Stückzahl dabei ...
Aufmerksam geworden bin ich auf Medigene im Jahr 2002, als ein Bekannter im Sportverein mir den heißen Tipp Medigene empfohlen hat. Damals gab es schon einmal eine Biotechwelle. Ich hatte bis dahin nur DAX-Werte und Fonds. Einstandkurs ca. 25 Euro, die Aktie kam von einem weit höheren Niveau.
Dann mal wieder bei 21 Euro nachgekauft, 11 Euro, 7 Euro, 4 Euro usw. Es gab jede Menge Kapitalerhöhungen, die ich zumeist mitgemacht habe. Sogar mal eine 5 zu 1 Zusammenlegung, um den Kurs zu schönen. Die Aktie kannte nur eine Richtung - gen Süden.
Im letzten Jahr habe ich dann eigentlich mein Invest in Medigene aufgegeben. D. h. verkauft und gekauft, um bei einem Totalvelrust zumindest die Steuern erstattet zu bekommen (ein Fehler). Das Geld hatte ich eigentlich schon abgeschrieben, zu verkaufen, dafür war die Aktie zu billig ...
Dann kam dieser Wahnsinnshype im Sommer. Habe, als die Aktie startete noch einmal bei ca. 5,70 Euro 50 Prozent meines Bestandes nachgekauft (hatte die Aktie ja lang genug gehalten und beobachtet). Es ging so schnell, das ich mit dem Verkaufen garnicht mehr nachkam, also hilet ich die Aktie. Letztlich bin ich bei ca. 10 Euro im Schnitt ausgestiegen. In den Sommerferien noch einmal kurz eine Welle geritten mit ca. 1000 Euro plus innerhalb von 2 Tagen.
Resümee: 13 Jahre Medigene, 12 Jahre Frust 1 Jahr Jubel. Ohne Zinseszinseffekt also ca. 10 Prozent Gewinn pro Jahr. Der größte Kick war für mich, als ich meinen Sohn zum Kinderturnen gebracht habe, mein Handy lag zu Hause auf dem Tisch. Ich kam nach Hause ca 1,5 Stunden später, habe den Kurs aktualisiert und hatte ein Plus von 6.000 Euro in dieser Zeit. Am nächsten Tag waren die 6.000 Euro auch schon wieder futsch, der Zeitpunkt wo die Aktie auf über 15 Euro geschossen ist.
Medigene ist daran Schuld, das ich jetzt keine Fonds mehr habe und kaum noch DAX-Werte, der Kick des Kursanstieges war einfach toll.
Ganz subjektiv (!) zu Medigene: Damals hatte Medigene aus meiner Sicht einen CEO, der war mehr Naturwissenschaftler als Betriebswirt. Ich dachte damals auch noch, die verpartnern Veregen so schnell, damit eine Übernahme uninteressanter wird. Mich ärgert bis heute, das ein erfolgreich am Markt platziertes Medikament nicht ausreicht, um den Betrieb zu finanzieren. So häufig passiert das nicht. Zudem wurden die exzellenten wissenschaftlichen Ressourcen genutzt, um interessante Produkte in die Pipeline zu holen. Dann kam der neue CEO und ich dachte, endlich einmal geht es daran, die Einnahmen zu erhöhen, den Aktienkurs zu puschen. Nix, vieles verschwindet aus der Pipeline und man konzentriert sich auf das medienträchtige Geschäft mit Krebsimmuntherapie. Noch etwas lustiges: Wenn Ihr auf die Homepage von Medigene geht und dort auf die Pipeline, dann gab es dort immer eine Grafik, die zeigte wie die Zulassungschancen in den Phasen I bis III sind. Phase III kann ich mich noch erinnern < 70 Prozent! Die Grafik verschwand zwischendurch, dann war sie wieder da und aktuell habe ich sie nicht mehr gesehen.
Ich kann nur hoffen, das die wissenschaftliche Qualität der Mitarbeiter genutzt wird, um endlich den Durchbruch zu erlangen ...
Zwei Fragen von mir:
Gibt es Konkurrenz zu der T-Zellen Immuntherapie von Medigene und wie schätzt ihr die ein?
Wann kann mit relevanten Daten der Projekte zur Veröffentlichung gerechnet werden (Zeithorizont 2019 richtig)? |