Bei beiden Veranstaltungen liest jemand unter Valium stehend das Telefonbuch äh, den Geschäftsbericht vor. Das hilft niemandem.
In Präsenz dann Häppchen (bzw. "Catering") und die Chance zum Gespräch mit anderen Aktionären (mitunter interessante Menschen mit interessanten Beiträgen). Evtl. gibt es noch einen Kugelschreiber mit Werbeaufdruck und Kleinigkeiten zum Mitnehmen.
Dann kommen Fragen von Aktionären, teilweise gut (Aktionärsvertreter, die vorab den Geschäftsbericht gelesen haben!) oder gut informierte Ex-Mitarbeiter UND DANN sieht man in Präsenz wie angesprochene Vorstände und Aufsichtsräte rot werden! Bei virtuellen HVen hält die Kamera auf den Redner ...
Und dann kommen ein paar Aktionäre zum Fremdschämen, und dann die mehr oder minder ausweichenden Antworten von Vorstand und Aufsichtsrat (vor einer Kamera lügt es sich einfacher als gegenüber echtem Publikum!). Da sowieso Kameras laufen, kann man eine Präsenz-HV auch streamen.
Der Einspareffekt einer virtuellen HV besteht aus Saalmiete und Catering, dagegen Zusatzaufwand (Studio(Studiotechnik) für Stream und Einwahl der Fragenden. Bei den HVen wo jemand nachgefragt hat, kam rum, daß bei Präsenz-HVen mehr Aktionäre dabei waren als im www (größere Reichweite). Von Stimmrechten her zugegebenermaßen "unerheblich".
Mein Wunsch wäre also eine hybride HV mit Präsenz für die Leute, für die die Reise lohnt (z.T. auch Belegschaftsaktionäre! Denen seien die Häppchen gegönnt!) plus virtuelles Angebot für Leute mit unwirtschaftlicher Anreise. Virtuelle HV ist wie der Farbe beim Trocken zugucken.
UND: Buzzer für die Anwesenden um ggf. Fremdschäm-Rednern (z.B. mit 2/3 Mehrheit) das Wort zu entziehen. Ggf. auch Beschneidung des Rederechts bei zu geringem Investment. |