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Zwischen 120 - 122 sollte Posi DL/JPY aufgebaut werden...
Die Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung Japans durch den geldpolitischen Rat änderte sich im Vergleich zur vergangenen Juni-Sitzung nur minimal. Weiterhin wird die wirtschaftliche Erholung als moderat bezeichnet. Hervorgehoben wurde dabei, dass sich die Exporte ebenso wie die Industrieproduktion beleben würden, allerdings mit einer stärkeren Volatilität. Dies ist insoweit wichtig, da die Industrie einen recht großen Anteil an der Wirtschaftskraft Japans ausmacht und der Netto-Außenhandel vor allem durch die hohen Energieimporte die Konjunkturdynamik zwischenzeitlich gebremst hatte. Der Blick auf die aktuelle Inflationsentwicklung blieb unverändert. Zwar liegt das von der BoJ präferierte Inflationsmaß, die Kernrate ohne frische Nahrungsmittel, aktuell bei 0%, die Erwartungen an die langfristige Inflation würden jedoch zulegen nach Aussage des Statements. Befürchtungen, dass der erneute Ölpreisrückgang der letzten Wochen die Inflation und den negativen Bereich ziehen könnte und damit auch die Inflationserwartungen sinken, wurden im Statement nicht angesprochen.
Entsprechend gab es auch nur kleiner Abänderungen bei der Aktualisierung der Konjunktur- und Inflationsprognosen (Economic Outlook Report) auf dieser Sitzung. Bei den Wachstumsprognosen zum Bruttoinlandsprodukt wurde nur die Prognose für das aktuell laufende Fiskaljahr 2015 (April 2015 bis März 2016) nach unten angepasst, so dass der Median der Prognosen nun bei 1,7% statt vormals 2,0% liegt (siehe auch Tabelle S.2, BLB-Prognose FY 2015: 1,6%). Angesichts der wohl stagnierenden Konjunkturdynamik im zweiten Quartal könnte jedoch auch diese korrigierte Prognose zu hoch gegriffen sein, weshalb mit weiteren Abwärtsrevisionen im Laufe des Jahres zu rechnen ist. Zusätzlich wurde, wie schon bei den letzten großen Sitzungen, auch für den gesamten Prognosehorizont der Inflationsausblick im Pfad leicht gesenkt, so dass der Median jeweils um 0,1 Prozentpunkte abwärts korrigiert wurde. /
Die BoJ unterstellt dabei einen Ölpreis von 60 US-Dollar/Barrel, der bis zum Ende des Prognosehorizontes auf 70 USD/Barrel zulegen sollte (Dubai-Ölpreis aktuell: 58 USD/Barrel). Wir gehen davon aus, dass die Inflationsprognose für das das Fiskaljahr 2016 deutlich zu hoch angesetzt ist (BLB-Prognose: 0,8%), und dass das Inflationsziel von 2% im von der BoJ vorgegebenen Zeitraum (bis Herbst 2016) nicht erreicht wird.
Insgesamt blieb der wirtschaftliche Ausblick auf der heutigen Sitzung überraschend positiv, insbesondere mit Blick auf die wieder etwas abgekühlte Konjunkturdynamik der letzten Monate. Weiterhin hast überrascht, dass die Konjunkturrisiken aus dem Ausland unverändert eingeschätzt und die Risiken durch die erhöhte Volatilität an den chinesischen Aktienmärkten nicht angesprochen wurden. Womöglich könnte BoJ-Gouverneur Kuroda dies noch in der folgenden Pressekonferenz tun. Wir sehen insgesamt die Prognosen, insbesondere den Inflationsausblick als zu optimistisch an. Will die BoJ ihr Inflationsziel im gegebenen Zeithorizont erreichen, müsste sie wohl einen weiteren geldpolitischen Impuls über die Ausweitung des QQE-Programms liefern. Wir erwarten diesen im April 2016 mit einer Ankauferhöhung von 80 auf dann 90 Bio. Yen (ca. 663 Mrd. Euro) jährlich. |