LONDON (dpa-AFX) - In Aktien von Tele Columbus sollten Anleger nach Ansicht der Privatbank Hauck & Aufhäuser zurzeit kein Geld mehr stecken. Beim Kabelnetzbetreiber, der wegen einer Gewinnwarnung und des angekündigten Rücktritts von Finanzvorstand Frank Posnanski bereits einen holprigen Jahresstart hatte, mehrten sich die Probleme, schrieb Analyst Simon Bentlage in seiner jüngsten Studie. Die Unsicherheit sei inzwischen sehr hoch. Daher setzte der Experte sein Anlageurteil aus.
Nach der begründungslosen Verschiebung der Quartalszahlen auf den Monat September rechnet Bentlage mit "substanziellen Probleme in der Bilanz". Hinzu komme, dass der langfristige Investor York Capital seinen Anteil am Unternehmen auf unter 3 Prozent reduziert habe. Das zeige, dass auch Investoren das Vertrauen in die künftige Entwicklung des Unternehmens verlören.
Auch Großaktionär United Internet ist seines Erachtens kein Rettungsanker für das Unternehmen. Zwar könnte der Internet-Provider den SDAX-Konzern theoretisch übernehmen, doch damit rechnet der Experte von Hauck & Aufhäuser nicht. Der Konzern habe mit der Integration von Drillisch oder der Umgestaltung des Segments Applications selbst einige Aufgaben zu stemmen. Zudem rechnet Bentlage damit, dass sich United Internet/Drillisch an der 5G-Auktion beteiligen wird |