+++++++++++++++++++ Symrise-Chef Gerold Linzbach hat Grund zur Zuversicht. Erst im Dezember ist der Duftstoff-Hersteller an die Börse gegangen, und schon jetzt steht der Aufstieg in den MDax an In bewegten Börsenzeiten wie diesen droht diese wichtige Nachricht fast unterzugehen: Am Montag benennt die Deutsche Börse die neuen Mitglieder der Dax-Familie. Da eine Index-Aufnahme in der Regel mit Kursbewegungen einhergeht, ergeben sich für kluge Investoren interessante Möglichkeiten Outperformance zu erzielen. Und diesmal umso mehr: Während sich fast alle auf dem Parkett über den Yen, die China-Börsen oder eine mögliche US-Rezession den Kopf zerbrechen, können Anleger kühlen Kopfes die Aufsteiger- und Absteiger-Karte spielen. Zwar ist nicht mit einer Veränderung beim deutschen Leitindex Dax zu rechnen. Hier dürfte erst im Juni der Pharmahersteller Merck den Konkurrenten Altana ersetzen. Jedoch hat zumindest der MDax international ein solches Renommee gewonnen, dass auch Revirements in der zweiten Börsenreihe die Notierungen bewegen. Schlagworte Deutsche Börse Aufsteiger Dax MDax TecDax "In den Tagen zwischen Ankündigung der Index-Aufnahme und dem Vollzug erzielen die entsprechenden Werte regelmäßig eine Überrendite", sagt Christian Stocker, Aktienstratege bei der HypoVereinsbank. Welche Kursdynamik der Index-Ritterschlag mit sich bringen kann, zeigt aktuell das Beispiel Carl Zeiss Meditec. Der ostdeutsche Medizintechnik-Hersteller wird bereits zu Wochenbeginn in den TecDax aufrücken. Auf die überraschende Bekanntgabe, dass die Jenaer den durch die Fusion von Mobilcom und Freenet frei gewordenen Platz erben werden, folgte am gestrigen Freitag eine Rallye von mehr als sechs Prozent. "Was sonst in zwei Wochen an Kursavancen anfällt, hat sich hier in einem Tag vollzogen", erklärt Stocker. Carl Zeiss Meditec dürfte nicht der einzige Aufsteiger im TecDax bleiben. Nach Einschätzung von LBBW-Analystin Anke Platzek hat mit BB Medtech ein zweites Medizintechnik-Unternehmen Aussichten, in das Wachstumssegment aufzurücken. Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft könnte die Biotech-Firma Evotec verdrängen. Der Windkraft-Anbieter Repower hätte zwar ebenfalls die Power, in den TecDax zu drängen, hat aber deshalb schlechtere Karten, weil ihn gleich zwei mögliche Aufkäufer vom Markt nehmen wollen, die französischen Areva und die indische Suzlon. Noch spannender dürfte die Entwicklung im MDax sein. Als nahezu sicher gilt, dass der erst im Dezember 2006 an die Börse gegangene Duftstoff-Hersteller Symrise den Aufstieg schafft. Der Spezialchemie-Konzern steht auf der Rangliste der deutschen Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung auf Rang 28 und gilt damit als Schwergewicht. Auch beim Börsenumsatz - hier liegt Symrise auf Platz 27 - spielt die Gesellschaft in der Liga der Großen mit. Damit kommt die sogenannte Fast-Entry-Regel zum Zuge, der zufolge der schwächste Wert im Index für das neue Schwergewicht Platz zu machen hat. Nach Einschätzung der Experten könnte es den Abfüllmaschinenkonstrukteur Krones treffen. Gefährdet ist aber auch der Industrieroboter-Hersteller IWKA. Revirements im MDax kommt aus Sicht der Investoren inzwischen eine ähnlich hohe Bedeutung zu wie Dax-Umbauten. Grund dafür ist nicht nur die Tatsache, dass der MDax den Dax seit 2000 in jedem Jahr abgehängt hat. Durch große Börsengänge wie den von Gagfah, Wacker Chemie oder Praktiker hat der Index insgesamt deutlich an Gewicht gewonnen. Kleinere Werte sind durch diese Blue-Chips nach und nach aus dem Nebenwertesegment herausgedrängt worden. Für institutionelle Investoren wird der MDax durch den höheren Anteil liquiderer Mitglieder zunehmend attraktiver. +++++++++++++++ limi |