Deine Sorgen sind nicht ganz unbegründet und ich würde mich unwohl dabei fühlen, zu behaupten, dass beim Bitcoin die Umverteilung als vorbildlich zu bezeichnen wäre und die großen Bitcoiner die Wohltäter sind.
Die Sorgen kann man aber etwas dämpfen, weil die großen Adressen nur eine begrenzte Zeit das Mining faktisch unter ihrer Kontrolle hatten und es seit 2011 Mining nur noch über Pools erfolgreich ist.
D.h. man kann davon ausgehen, dass ca. 1,5mio. monopolistisch an die early adopters verteilt wurden, sie das Mining beherrschten, weitere 4,5mio. bis zur Rally 2011 Bitcoins oligopolistisch verteilt wurden, d.h. sich wenige große Adressen vermutlich mit Bitcoins eindeckten. Somit kann man von den 12mio. Bitcoins etwa die Hälfte bei den großen Adressen sehen, was im Grunde auch den Statistiken bei bitcoinrichtlist entspricht, denn hier ist gut zu erkennen, wie mit der Rally 2011 der Anteil der Reichen rückläufig ist. Diese Rückläufigkeit ist insofern als realistisch zu betrachten, als dass das Mining nur noch über Pools möglich ist, sich hierbei wie bei einer Lotto-Tipgemeinschaft sich die Bitcoins je nach Beitrag an der Gesamtleistung verteilen. D.h. wenn z.B. 100 kleine "arme" Miner ihren Teil leisten und der 1 große "reiche" Miner eine 20fach so hohe Leistung leistet, so bleibt er zwar beim Mining der größte Profiteur, doch in der Gesamtheit betrachtet stehen ihm nur 20/120 der geminten Bitcoins zu, somit weit weniger als die Hälfte.
Und das Bitcoinsystem ist so konstruiiert, dass immer noch mehr als 8mio. Bitcoins zu verteilen sind, was den Anteil der Reichen weiter drücken dürfte.
Natürlich wird es logischerweise Konzentrationen geben, weil Coins von Leistungsnehmern zu Leistungserbringern fließt. D.h. wenn ein Unternehmer mit seinem Unternehmen Gewinne erziehlt, häuft er über die Jahre Coins an. Dieses Spiel kann natürlich nicht ewig fortgeführt werden, erst recht nicht im Bitcoinsystem, da hier die Gesamtmenge limitiert ist. Ergo wird der Punkt kommen, an dem keine Bitcoins mehr im Umlauf sind und das Unternehmen Pleite geht. Da der Unternehmer noch Coins besitzt, muss er diese nun konsumieren, weil er keine Einnahmequelle mehr hat oder er rettet sein Unternehmen, indem er seine Coins reinvestiert.
|