Verstehe nicht warum man wegen dieser Standartaussage eine Welle macht. 99,9% aller Vorstände auf der Welt werden dir die gleiche Antwort geben, wenn sie gefragt werden, ob man auch rein theoretisch ein Übernahmekandidat sein könnte. Was sollen die denn sagen? Ne, wir sind so schlecht, daß wir nie für jemanden interessant sind? Genauso wird dir kein Vorstand auf die Frage antworten, ob der eigene Aktienkurs zu hoch ist oder höher stehen sollte sagen, daß man längst zu teuer wäre und keine Luft nach oben ist. Wie will man generell ausschließen übernommen zu werden? Dafür müßte man schon die Größe von Apple oder Google haben, da sich keiner so eine Übernahme leisten kann. Aber jedes Unternehmen in der Gewichstklasse von der Fintech Group ist ja kein großer Fisch. Sehe hier aber gegenwärtig wenig Übernahmephantasie, da es eben unendlich viele Fische gibt und es in dieser noch frühen Phase der Entwicklung auch keinen Sinn macht zu verkaufen, wenn man wirklich an die eigene Story glaubt. Denn das würde ja dann in einigen Jahren interessantere Kurse bedeuten auf die man sonst verzichtet. Und ein "Langweiler" wie Flatex macht hier ja auch noch immer einiges an Gewicht aus. Den biederen Onlinebroker mit unter den Deckmantel von Fintec zu packen ist zwar clever, aber für einen potenziellen Käufer sicher nichts was man haben möchte, wenn man in Fintec investiert. Da gibt es auch massig interessante Fintecs in "Reinform".
Und "Mr.Dausend" (Förtsch) steigt aus dem AR aus. So what? Der tanzt auf "dausend" Hochzeiten und kann sich nicht um alles gleichteitig weiter kümmern. Ist aber weiterhin als größter Aktionär mit hohem Einfluß da. Ob da nun ein Strohpüppchen von seinen Gnaden im AR sitzt oder er selber ist doch egal. Der Nachfolger an seiner Stelle ist Stefan Müller, der natürlich "zufällig" ;) auch aus Kulmbach kommt. Auf den HVs ist doch entscheident wer wieviel Stimmacht hat. Und bei der überschaubaren Präsenz des Streubesitzes hat Förtsch weiterhin alles im Griff und kann alles was ihm nicht paßt blockieren. Und Niehage, der ja von Förtsch selber damals auf den Posten geholt wurde, frißt dem Gebieter auch weiter aus der Hand, da er sonst seinen Job los wäre. Niehage hat ja in der Branche den Ruf als Dampfplauderer und Schaumschläger. Daher paßt er natürlich perfekt in ein Förtsch-Unternehmen, andererseits sollte man nicht alles gleich überbewerten was er so sagt. Förtsch reduzierte seinen Anteil auf klar unter 50% auch wegen des verschärften Haftungsrecht für Mehrheitsgesellschafter von Finanzinstituten und um etwas die Streubesitzquote zu erhöhen ( relevant bei Indexaufnahmen), wird aber weiter die graue Eminez im Hintergrund bleiben. Förtsch will sicherlich den Aufstieg in den SDAX, da dort dann mehr Aufmerksamkeit für den Wert möglich wäre und viele Fondsmanager sich nur auf Werte fokusieren, die in den größeren deutschen Indizes notieren. Dafür kommt im Jahresverlauf die Umstellung auf Prime Standart. Und dafür muß die MK weiter hoch und eventuell nochmal die Streubesitzquote etwas erhöht werden. Mal schauen, ob das also gelingen wird mit Perspektive auf 2018. |