Wahrscheinlich kennst Du die folgenden Möglichkeiten, Apples OS X mit Windows zu 'verbinden', aber ich schreibe es dennoch mal, weil ich die zweite Möglichkeit kürzlich auf einem sechs Jahre alten Mac Mini (unterstützt sonst 'nur' Snow Leopard, eine 64 GB SSD eingebaut, und bei mehr Platzbedarf Bedarf geht das Gerät an mein NAS) eingerichtet habe, und das Gerät dadurch wieder sehr nutzbar geworden ist:
Erste Möglichkeit: OS X mit einer virtuellen Windows 7 Maschine betreiben - ich nutze Parallels (nicht kostenlos), aber alternativ ist auch VirtualBox (kostenlos) Klasse
Vorteil: wenn man nur ab und an Windows braucht, oder seine seit Jahren gewohnte/geliebte Anwendung nicht missen möchte, ist das eine sehr gute Lösung. Für MS Office und ähnliche Standard 'Business' Programme, wie Outlook, wenn man kein Geld für die Mac Version ausgeben will, ist das praktikabel. Und zwischen OS X und Windows kann ein Datenaustausch bei Bedarf eingerichtet werden.
Man kann (je nach Hardware, ich hab eine Quat CPU auf meinem (wow) nun vier Jahre alten 27" iMac) z.B. der Maschine unterschiedlich viel RAM gönnen, und/oder auch zwei Kerne, je nachdem, wie man es gerade benötigt.
(Man kann auch alternativ Linux mal austesten, und bei Bedarf ausprobieren. Geht mit VirualBox natürlich auch auf Windows Rechnern.)
Nachteil: man muss sich einige zusätzliche Tastaturkürzel merken, und wenn man rechenintensive Anwendungen (Bildbearbeitung, Videoschnitt, Schachprogramme, etc.) nutzen will, ist das keine zufriedenstellende Lösung.
Zweite Möglichkeit: Windows 7 mit Boot Camp einrichten, oder, wenn man nur die Hardware Klasse findet, auch nur Windows 7
Vorteil: man hat beide Welten, kann je nach Bedarf entscheiden, was man gerade nutzen möchte. Für Boot Camp / Win gibt es für m.E. jede Apple halbwegs aktuelle Hardware ein Treiber Pack, so dass man nicht groß experimentieren muss - es läuft einfach, wie bei Apple gewohnt. Windows 7 steht in beiden Konfigurationen die komplette Hardware zur Verfügung (je nach Version wird entsprechend viel RAM unterstützt), und es klappt auch mit der geliebten Windows Anwendung bei voller Prozessorleistung. :-)
Nachteil: bei Boot Camp muss man den Daten Austausch über externe Partitionen organisieren, ein direkter Austausch (Copy/Paste) ist nicht möglich - man muss eben neu starten. Und ja, man hat nur entweder, oder. Unter Windows ist die Hardware weniger auf das Betriebssystem optimiert, was beim iMac keine große Rolle spielt, aber eben bei einem MacBook dann doch (insbesondere kürzere Akku Laufzeit). Unter OS X läuft die Hardware etwas flotter, aber m.E. ist das kaum spürbar.
Installiert man nur Windows 7, so fehlt OS X - was man ja aber bewusst tut, daher ein eher kleiner Nachteil. :-)
[Anm.: meine Gründe für den Kauf 27" iMac zum Preis von 1.650€ damals war recht schlüssig. Ich wollte einen 27" Bildschirm mit hoher Auflösung (damals separat ca. 1.000€) und nach sieben Jahren Windows XP einen neuen, performanten Rechner, um auch wieder vernünftig Fotobearbeitung mit höheren Auflösungen machen zu können - ein Windows I750 Quad Core Rechner hätte etwa sechshundert Euro gekostet. All-in-One und das schöne Design des iMac waren dann ausschlaggebend.
Vermisst habe ich bisher nur USB3, da die bewegten Datenmengen mittlerweile doch arg groß geworden sind. Würde ich vor de selben Entscheidung stehen, ich würde wieder zum iMac greifen - dieser hat nun das schnellste WLAN (ac) und auch USB3, es würde mir nichts mehr fehlen. Wenn ich einen guten Monitor besitzen würde, wäre sogar der Mac Mini für schlappe 650€ erste Wahl.
Da der iMac aber noch wunderbar flüssig (nach Snow Leopard und Mountain Lion nun Mavericks) läuft, werde ich mir wohl frühestens in zwei Jahren einen neuen iMac kaufen. Für die Fotobearbeitung ist das Tempo noch ausreichend, und 16 GB RAM sind auch für zwei parallel laufende virtuelle Maschinen ausreichend.
Wirklich extrem positiv: in über vier Jahren gab es nur fünf (!) Abstürze, davon drei in den letzten vier Wochen, die ich auf ein Parallels Update zurückführen konnte. Und die OS X Update Politik ist eine wahre Wonne, keine endlosen Reboot Orgien, keine Sucherei, kein Stress. Man merkt erst hinterher, wieviel Zeit man für Windows Pflege vergeudet, und von Virenschutz etc. will ich erst gar nicht reden.
Ich wollte damals unbedingt weg von der Windows Update Orgie, erfolgreich, und ich habe mich gezielt gegen eine mögliche Hardware Update Fähigkeit entschieden, weil ich keine Zeit mehr mit nervtötenden Aufrüstungen mit anschließender Treiber-Quälerei verlieren wollte. Meine Zeit war mir für Basteleien zu schade, mittlerweile war ich eher an einem einfach funktionierenden System interessiert.
Die Migration meiner Daten war denkbar einfach, und um nichts zu vermissen, und den alten Rechner nicht unter dem Tisch stehen zu haben, habe ich einfach via Parallels Transporter über das Netzwerk (Kabel schneller als WLAN, geht aber ebenfalls) meine alte Windows XP Installation als virtuelle Maschine in das OS X integriert. Einzig MS Office for Mac habe ich mir mal gekauft, den Rest brauchte ich nicht mehr. Für nahezu alle sonstigen Anwendungen gibt es Mac Software, die zwar tendenziell eher kostet, aber dafür auch meistens sehr gut ist - funktioniert ebenfalls einfach, keine Fummelei nötig.
Später wurden dann je nach Bedarf die Daten aus der virtuellen Maschine ins OS X übertragen, und als weitere Virtuelle Maschine ist nun Windows 7 aktuell - die alte Win XP Maschine lebt als Sicherung auf einer externen Festplatte weiter.
Den Mac Mini (via Ebay gekauft, 60 GB SSD eingebaut) nutze ich als Backup Rechner mit Snow Leopard Win 7, und es hängt ein zweiter externer DVD Brenner dran, z.B. wenn ich doch noch mal eine Sicherheitskopie einer geschützten Musik CD (ja, ich hab noch viele davon :-]) für's Auto erstellen will.
Auf meinem iMac als produktives System wollte ich kein Boot Camp testen, und dann ist es einfach dabei geblieben - Win 7 Kopien, und widerspenstige Windows Software auf dem Mac Mini, alles andere auf dem iMac. :-)] |