Aus der Grossen Koalition kommt Rückendeckung für eine erwartete Umstrukturierung der Deutsche Bank AG.
Die Politik scheint hinter den Umstrukturierungsplänen der Deutschen Bank zu stehen Bild: Bloomberg
Auch wenn die diskutierten Pläne nicht bei allen SPD-Politikern auf Wohlwollen stossen, durchkreuzen führende Finanzpolitiker der Koalition einen drohenden Abbau des Privatkundengeschäfts der Deutschen Banknicht. "Die Deutsche Bank ist der einzige globale Player, den Deutschland im Bankensektor hat", erklärt CDU-Fraktionsvize Michael Fuchs gegenüber Bloomberg News. Die Bank müsse flexibel handeln können. "Wenn die Deutsche Bank eine Umstrukturierung plant, sollte die Politik dies unterstützend begleiten." Ähnlich äusserte sich auch die finanzpolitische Sprecherin der Unions-Fraktion Antje Tillmann. Die Verantwortung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit liege bei der Bank. Die Deutschen Bank steht nach Angaben aus informierten Kreisen vor tiefgreifenden Einschnitten. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat Ende vergangener Woche drei mögliche Geschäftsmodelle vorgelegt. Verschiedene Optionen denkbar Nach Presseberichten zeichnet sich ab, dass das Filialgeschäft zusammen mit der Postbank ausgliedert und an die Börse gebracht werden soll. Als Alternative steht eine Vollintegration der Postbank zur Debatte, was aber mit einem hohen Stellenabbau verbunden wäre. Eine weitere Option wäre der Verkauf der Postbank, was aufgrund der Niedrigzinsphase und der Schwäche im Privatkundengeschäft zu einem Buchverlust führen würde. "Wenn die Deutsche Bank zu dem Ergebnis kommen sollte, dass ihr Geschäftsmodell mit Privatkunden wirtschaftlich schwierig ist, dann muss man dies akzeptieren", meint auch die Vorsitzende des Finanzausschusses Ingrid Arndt-Brauer (SPD). Damit schlägt die SPD-Finanzpolitikerin einen moderateren Ton an als Parteikollege Carsten Schneider, der sich zuvor kritisch zu einem möglichen Rückzug der Deutschen Bank aus dem Privatkundengeschäft geäussert hatte. Die Co-Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank Anshu Jain und Jürgen Fitschen haben bislang das Universalbankenmodell stets verteidigt. Der Aktienkurs ist jedoch im vergangenen Jahr eingebrochen. Strenge Kapitalvorschriften schmälern die Profitabilität. |