diversen Foren für einen Mist liest, ist schon erstaunlich.
Da schreibt man, das Sommergeschäft wäre JETZT rückläufig. Der Sommer wird von November bis März gebucht. Das ist also Schnee von vorgestern. Jetzt geht es um die Last Minute-Saison. Und wenn das Wetter so bleibt, dürfte die hervorragend werden. Ich arbeite seit 20 Jahren in der Touristik. Ich kann mich nur an sehr wenig Jahre erinnern, die derart buchungsschwach waren. Vor allem in den traditionellen Frühbuchermonaten. Allerdings gleicht sich das über das Jahr oft aus. Im letzten Jahr hatten wir schon ab Herbst in den Büros Zustände wie im Januar (buchungsstärkster Monat) Irgendwann brach das ab. Und genausogut werden buchungsschwache Frühbucherzeiten oft durch ein extrem gutes Last-Minute-Geschäft wieder wettgemacht. Wie Oma schon sagte: Am Ende werden die Toten gezählt.
Andere schreiben, sie sollten mehr auf den Onlinevertrieb setzen. Dabei sind alle Webseiten auch nichts anderes als Reisebüros. Sie bekommen Provision für die Vermittlung der Reisen. Der Preis für eine Neckermann-Reise ist absolut identisch. Egal, ob online oder im Reisebüro gebucht. Es gibt nur 2 Unterschiede. Die Webseite wird in den meisten Fällen mehr Provision kassieren und der Kunde erledigt die Arbeit, die sonst das Reisebüros für den Kunden macht, dort selbst.
Eine Pleite von Thomas Cook wäre für die gesamte Touristikbranche mehr als fatal und würde sicher zahlreiche Veranstalter mit in den Abgrund ziehen. Deshalb ist nicht mal die TUI an einer Pleite des größten „Konkurrenten“ interessiert.
Welches Hühnchen die Citigroup mit TOC zu rupfen hat, wäre in der Tat interessant zu erfahren. Irgendwas scheint mir da gar nicht kosher zu sein.
Wir haben in den letzten Jahre zahlreiche Veranstalterpleiten erlebt. Und da gab es teilweise Jahre vorher schon immer die gleichen Warnsignale. Die verzögerten bzw. komplett fehlenden Provisionszahlungen, Nichtbezahlung von Hotelleistungen und anderen Leistungsträgern. Erst Einzelfälle, dann häuften sich die Meldungen und irgendwann wusste man, das geht nicht mehr lange gut.
Ich bin mir sicher, dass TOC und auch alle anderen Veranstalter vor großen Herausforderungen stehen. Aber bei TOC fehlen wirklich alle Anzeichen für eine drohende Insolvenz. Es gibt keine Außenstände, nicht mal Verzögerungen bei Provisionen und keine bei Leistungstträgern.
Allein dieser Aspekt lässt mich sehr zuversichtlich sein.
Ob man die Aktie kauft, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Für mich überwiegen hier die Chancen.
|