... die Amerikaner mit dieser Krise umgehen werden in den nächsten 2-4 Wochen. Es steht tatsächlich zu befürchten, dass wir dort die mit Abstand größten Verluste an Menschenleben zu befürchten haben. Der "American Way of Life" ist für so eine Pandemie (bis auf die Inszenierung in Hollywood) sicherlich nicht vorbereitet. Trump versucht ja bereits jetzt, die Schuld für das drohende Dilemma auf die Chinesen zu schieben, indem er das Virus in den Medien nur noch das "Chinesische Virus" nennt. Möglicherweise aber schaffen es die Virologen ja doch noch rechtzeitig, ein Mittelchen gegen die weitere Ausbreitung zu finden!? Das ist die Wette, die alles von jetzt auf gleich verändern könnte. Wie hoch ist wohl Wahrscheinlichkeit, dass das passiert? Die aktuellen Daten aus Deutschland geben jedoch Hoffnung, dass man hierzulande zumindest in Sachen "Lebensrettung" verhältnismäßig gute Entscheidungen getroffen hat: Nur noch ca. 12% Neuinfektionen gegenüber ca. 30% in den 2 Tagen zuvor zeigen eine schnelle Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen. In Italien wurde offenbar leider zu spät gehandelt, aber man sollte hierfür den Politikern nicht die Schuld zuschieben. Solche Situationen gab es zuvor noch nicht und gerade auch die südlichen Länder in der EU konnten aufgrund der Sparzwänge in den letzten Jahren ganz bestimmt kein Geld in den Auf- und Ausbau ihrer Sozial- und Gesundheitssysteme stecken. Wir (und insbesondere auch der alte Mann im Rollstuhl) sind ja alle so sehr beseelt von der Idee der schwarzen Null, dass wir die Menschen in diesen Ländern (und auch die wirtschaftlich Schwachen im eigenen Land) schlichtweg vernachlässigt haben. Die vielen toten Italiener und Spanier sind somit zum Teil auch unsere Schuld. Schulden sind nicht schlimm, wenn man hierfür substanzielle Gegenwerte (u. a. Arbeitsplätze oder Krankenhäuser) schafft. Solchen Ausgaben stürzen unsere Nachkommen eben nicht in eine Schuldenfalle, sondern bewahren uns vielmehr vor dem Verlust unserer Menschlichkeit. Leider tragen die vielen Lücken und Ausnahmen in unserem Finanz- und Wirtschaftssystem dazu bei, dass die Gelder bereits lange vor einer sinnvollen Investition in die falschen Kanäle und Hände umgeleitet werden, wie beispielsweise auch in mysteriöse schwarze Koffer mit dubiosen Parteispenden ,...
... aber genau dieses Problem wird möglicherweisedafür sorgen, dass die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise noch deutlich mehr Menschenleben kosten werden, als der Virus bis zum Ende seines Wütens dahinraffen wird. Ich spreche hier z. B. von Menschen, deren schlechte Lebensumstände für einen früheren Tod sorgen werden. Auch werden vermutlich sehr viel weniger Menschen neu geboren, wenn Armut und Hunger um sich greifen. Unser System unterstützt leider solche Tendezen. Meine Erwartung ist daher, dass die Märkte noch längst nicht am unteren Ende angekommen sind und dass auch leider sehr viele Menschen in den USA sterben werden, wenn nicht bald ein Wunder geschieht. Ich selbst habe mich in den letzten Tagen mit (noch mehr) Gold und Silber eingedeckt. Für mich war der jüngste Preisverfall dieser Assets einerseits (bezüglich meiner Bestände) ärgerlich, andererseits aber auch eine gute Gelegenheit zum Nachkaufen.
Auch Aktien sind nach wie vor eine Option, aber ich würde jetzt weniger spekulativ als vielmehr fundamental investieren: Lebensmittel, Medizin und Kommunikation sind die Branchen im Bereich der Grundversorgung, die man sich schon jetzt so langsam anschauen könnte. Banken, die noch immer nicht den Weg ins 21. Jahrhundert gefunden haben, werden wohl eher (weiterhin) zu den Verlierern gehören. Ich schätze nach wie vor, dass die nächsten Zielmarken noch etwa 20% unterhalb des aktuellen Kursniveaus liegen und selbst dann könnte es sein, dass die Märkte noch deutlicher abgeben. Weiterhin plädiere ich für ein BGE (zzgl. Sozialversicherungsabgaben) für jeden einzelnen EU-Bürger für die Dauer der Krise (+4 Wochen). Gleichzeitig sollen Unternehmen, die ihre Mitarbeiter weiterbeschäftigen, diesen Betrag vom Gehalt abziehen dürfen. Damit wären sie ebenfalls ausreichend entlastet, sofern sie ihre Mitarbeiter noch einsetzen können. Unternehmen, bei denen die Einnahmen komplett wegbrechen, bräuchten darüber hinaus noch stärkere Hilfen. Die einzige Frage, die ich nicht allerdings nicht beantworten kann, ist wie man dafür sorgt, dass die Menschen das so ausgezahlte Geld in dieser Zeit auch für Alltagsgegenstände und laufende Kosten ausgeben und eben nicht für Aktien, Gold oder Silber? Die aktuell geplante Ausweitung der Geldmenge für den Ankauf von Unternehmensanleihen zum Nulltarif werden eher dafür sorgen, dass die daraus ermöglichten Gewinne (durch die Ablösung von teureren Anleihen aus früheren Jahren) über kurz oder lang wieder in die Taschen der ohnehin wohlhabenden Menschen fließen. Es sollten nur Unternehmensanleihen von Unternehmen gekauft werden, die ihre Mitarbeiter weiterbeschäftigen und dann ggf. auch zu deutlichen Negativzinsen, um die Unternehmen noch stärker zu entlasten. Momentan überfordern solche Ideen aber alle an solchen Maßnahmen beteiligten Parteien, so dass die Ausgabe von Lebensmittelmarken und Mietgutscheinen die vermutlich effizienteren Lösungen wären. Wir sollten damit schon jetzt beginnen und nicht erst dann, wenn sich bereits Schlangen vor den Suppenküchen bilden. Um so schneller lassen wir dann auch diesen Spuk hinter uns und können gemeinsam überlegen, wie wir so einen Schlamassel wie jetzt zukünfitg vermeiden. Das Weltbild eines Donald Trump scheint durch die Folgen dieser Pandemie jedenfalls deutlich überholt und aus der Zeit gefallen zu sein: Der Wilde Westen ist ein für allemal Geschichte ... |