Normalerweise würde ich dem Dreckspack raten, zurückzutreten. Dann hätten die ebenso dreckigen Mitspieler (also HFs) im Prinzip ihr Bauernopfer. Geht nur leider nicht, da es mehr als unsinnig wäre, dass LdP und Konsorten den Sch... aus eigener Motivation getrieben haben.
Natürlich müssen die Halunken abgestraft werden und ich schätze, dass auf Grund der Schwere der Schuld (kriminelle Energie) und der Vielzahl an Verbrechen (keine Verfehlungen!) so einige Jahre Knast zusammenkommen.
Aber wie kommt man den Verursachern bei? Sie zeigen eine ebenso kriminelle Energie und betrügen, verschleiern sowie erpressen eventuell. Nehmen wir an, dass der letzte Punkt nicht nachgewiesen werden kann (bzw. nicht vorlag, da LdP usw. das Spiel der strukturellen Korruption freiwillig mitgespielt haben). Wer haftet dann in welcher Form? Ich nehme an, dass von diesen Personen niemand z.B. seinen Job verliert, eingebuchtet wird o.ä. Vermutlich wäre die Strafe rein monetärer Art?
Weshalb ich gerade darüber nachdenke? Ich nehme an, dass versucht werden sollte, die Verursacher des Schadens gerecht zu bestrafen. Dies kann aber wohl kaum in der Form sein, dass eine Vergleichszahlung lediglich den entstandenen Schaden ausgleichen soll?! Das würde ja bedeuten, dass Betrug usw. keine Konsequenz hätte, sondern das Geld nur so lange zurückgelegt werden müsste, bis z.B. eine Verjährung eingetreten ist. Somit gebe es kein Risiko für diese Art von kriminellen Handlungen. Die Strafen müssten also drastischer sein und wenn sie rein monetärer Art sein sollten, dann müssten sie sich auch am Vermögen des Verursachers richten (da ansonsten wieder risikolos im Falle der in unserem Falle verwickelten HFs) und nicht an der Höhe des Schadens.
Ich meine also, dass ein Multimilliardenunternehmen soweit haftbar gemacht werden müsste, dass die Schulden Steinhoffs signifikant erlassen werden müssten. Z.B. stelle ich es mir in etwa so vor, dass sie die ursprüngliche Schuldsumme (natürlich reduziert um bereits geflossene Rückzahlungen) zurückerhalten und auf sämtliche Zinsen verzichten müssten. Somit wären etwa 5Mrd (?) Zinsen futsch. Es wäre nach diesem Gedankengang mMn nicht mal unlogisch, dass sogar die Schuldsumme an sich reduziert wird auf den Betrag, den die Verursacher eben gezahlt haben. Natürlich ist mir klar, dass Steinhoff normalerweise die vollen 10Mrd aufbringen müsste, nur eben nicht in diesem Fall. Überlegenswert wäre vielleicht noch, ob die ehemaligen Gläubiger (die die Schulden verschachert haben) am Zugewinn teilhaben müssten. Ich vermute nicht, da sie wohl selbst freiwillig handelten aber wer weiß (wurden sie voll informiert oder sind sie sogar Teil des Spiels)?
Jetzt wäre die Frage zu beantworten, wie groß der Schaden für die Aktionäre wäre und wie groß der Schaden für Steinhoff war. Den Schaden der Aktionäre müsste man aus dem Vergleich der aktuellen Marktkapitalisierung zum Wert des Unternehmens ohne die ganzen Schweinereien berechnen. Wenn wir jetzt schon "im Geld" zu sein scheinen, dann kommt sicherlich noch ein Vielfaches hinzu, was das Unternehmen eben wert WÄRE. Sicherlich nicht in einer Größenordnung von 24Mrd (Zeitpunkt vor Bilanzskandal) aber sicherlich auch nicht nur 1,2 oder 3 Mrd. Demzufolge nehme ich an, dass der Schaden der Aktionäre bei über 1€ pro Aktie wäre. Hierzu gehören meiner Meinung nach alle Aktionäre, die nach dem 15.12.2022 an Bord geblieben sind aber auch diejenigen, die nach dem 15.12. geschmissen haben.
Bei angenommenen 2 Mrd shares, die tatsächlich eine entsprechende Zahlung erhalten würden, würde das Strafmaß bei mindestens 2 Mrd liegen, die die Verursacher zu zahlen hätten. Schon nicht wenig aber gemessen am verursachetn Schaden gerecht und gemessen am verfügbaren Kapital vermutlich locker zu verschmerzen.
Steinhoff selbst würde durch die angesprochene deutliche Reduktion der Zinslast auf einmal kein überlebensfähiges Unternehmen mehr sein, sondern ein Riese der die letzten paar Mrd in kürzester Zeit aufbringen würde.
Ich sehe ein EIntreffen zwar nicht als sonderlich wahrscheinlich an aber sehe auch keine falsche Schlussfolgerungen in meinen Annahmen. Kenne mich allerdings auch nicht mit den Gesetzestexten aus. Und man darf ja auch wirklich nie vergessen, dass das 24Mrd-Unternehmen aus 10 Mrd-Schadensersatzforderungen etwa 1Mrd tatsächlichen Schadensersatz gemacht hat.
Es sind einfach so krasse Dimensionen, genauso wie das krasse Wachstum der wichtigsten Töchter.
Ach ja: Neben den Entschädigungen, die viele von uns reich machen würden würden wir zusätzlich am steigenden Unternehmenswert partizipieren.
Es wäre der Wahnsinn und mMn gerecht. Nur schade für diejenigen, die vor dem 15.12. geschmissen haben aber die konnten sich ja sehr günstig eindecken, wenn sie denn den Mut / den Riecher gehabt hätten. Hätte dennoch Mitleid mit ihnen. |