Ich hatte gestern keine Gelegenheit mir die Verhandlung anzusehen, habe aber hier alles nachgelesen.
Ich hoffe nun stark, dass die Foristen, die die SdK immer wieder kritisierten, nun überzeugt sind. Wenn wir uns damals nicht zusammengeschlossen hätten, wären wir längst verloren. Das Forum und der Informationsaustausch ist extrem wichtig, aber damit alleine hätten wir rein gar nichts erreicht. Erst durch die Bündelung und durch die Vertretung unserer Interessen wurden wir zu dem, was wir nun sind. Ob damit das Ziel erreicht wird oder nicht, werden wir sehen. Wir hatten auch keine Zeit für Alternativen. Das Management wusste sicher schon lange wie der Hase laufen soll, aber man wollte uns keine Zeit geben. Hat man auch nicht. Dennoch haben's wir geschafft!
Bitte erwartet auch nicht einen ständigen Report der SdK uns gegenüber. Es kann gut sein, dass wir bis um 21.6. abends nichts hören. Warum auch? Das Gericht und unsere Gegenseite (so muss man leider unser Management nennen) können mitlesen. Hier sind weniger Informationen und / oder übertriebene Darstellungen sicher nicht sinnvoll. Also bitte: Geduld! Es lief wohl vor Gericht nicht schlecht.
Ich bin weder Jurist noch kenne ich mich in dem WHAO Verfahren aus. Aber was kann mMn passieren? Ich glaube nicht, dass es vor dem 21.6 irgend einen Vergleich geben wird. Zu sehr wollen die HF's und das Management ihr Ding durchziehen und die Zeit, einen halbwegs rechtssicheren Vergleich in nicht mal einer Woche zu schaffen, geht sich sicher nicht aus. Man wird also die Entscheidung abwarten und darauf dürfen wir alle gespannt sein.
Wird zugestimmt, wird's wohl schwierig für uns. Vermutlich kann dann bestenfalls die SdK noch über die AMS Anwälte eine Art Abwicklungskontrolle erreichen und das Management verklagen. Ich fürchte aber, dass das anstrengend wird und lange dauert. Wird das WHOA abgewiesen, dann werden wir möglicherweise ein schnelles Abfindungsgebot bekommen. Denn ist man uns los und man benötigt auch kein WHOA mehr. Dieses dient doch nur dazu uns für NIX loszuwerden (was der Richtersenat wohl erkannt hat). Insolvenz wird's eher nicht werden. Wollen die Hediges ja nicht. Auch klar warum, oder? Ein Insolvenzverwalter würde jedenfalls die Ansprüche überprüfen - und hoppala, die Forderungen wurden 2018 mit riesigen Abschlägen übernommen, Zinsen nicht marktkonform, gute Besicherung. Das will man sicher nicht, denn dies würde die gesamte Situation drehen. (Anmerkung: Selbst aktuell sind etwa 5% Zinsen bei guter Absicherung im Unternehmensbereich drinnen, bei schlechter Bonität werden es etwa 7%). Sollte es so kommen (also keine Insolvenz und abgelehnt), dann wird uns die SdK entsprechende Vorschläge zur weiteren Vorgangsweise liefern. MMn müsste dann umgehend das Board und in Folge die GF ausgewechselt werden und der U-Sitz in die NL verlegt werden. Ein Management, bei dem bei der HV ALLE Punkte abgelehnt und eine Sonderabstimmung verloren hat, hat sicher ihre Berechtigung verloren. Alle weiteren Schritte, siehen unten, unter 1). Sofern beim WHOA möglich: 1) Das Gericht beschließt ein alternatives Szenario / oder 2) vertagt die Entscheidung mit derm Auftrag etwas Neues auszuhandeln. Das würde ich mir bei 1) wünschen:
- MF Verkauf stoppen, neu evaluieren, dann Beschluss IPO oder Verkauf oder halten und Anteile auf >50% heben (eventuell durch KE)
- Sofern möglich Rückabwicklung der letzten Pepkor / Pepko Verkäufe
- CPU Verträge prüfen, ggbfs ungültig erklären.
- Schuldenschnitt zwischen 30 und 50%. Und zwar von der ursprünglichen Darlehenssumme. Damit wären die HF's noch immer "im Geld"! Gegebenfalls auch eine weitere Reduktion durch eine Art Debt to Equity Tausch (ich denke, sollte tatsächlich ein echter Sanierungsplan vorgestellt werden, würde der Kurs auch "explodieren"). Das wäre dann unser Beitrag zur Sanierung.
- Nachträgliche Neuberechnung (wegen Schuldenschnitt) Reduktion der Zinsen, variabel vor 2022 / nach 2022 auf marktübliche Niveaus (was wahrscheinlich nur beim WHOA funktionieren würde).
- Ggbfs Umfinanzierung nach Schuldenschnitt sofern die Zinsen nicht reduziert würden.
- Austausch des Managements, da dieses in einem Interessenskonflikt feststeckt und die Interessen der Gläubiger und nicht die des Unternehmens verfolgt.
Was in einem solchen Fall mit dem Aktienkurs passieren würde, wäre wohl klar. Im Februar 22 hatten wir 32ct bei offenen Step 3! Obiger Step 3 wäre der Durchbruch!
Bei 2) wird schon blöder: - STH und die Gläubiger würden (oder haben bereits) über alternative Wege nachdenken.
- Man könnte mit uns über eine Abfindent verhandeln oder versucht "bessere" CVR's vorzuschlagen.
- Ob wir in einem solchen Fall das Board / Management aushebeln könnten, wäre zu überprüfen. Denn dann hätten wir wieder die Chance auf 1)
Tja, es bleibt interessant. Ich hätte gerne einen fairen Fortbestand bei leistbaren Schulden und in Folge eine entsprechende Wertentwicklung inkl einer späteren Dividende.
Ich hoffe, dass das Gericht die Zusammenhänge erkannt hat. Die größte Sauerei ist für mich das Verhalten des Managements und deren Zusammenarbeit mit den HF's (haben die Schulden für vielleicht 3-4Mrd aufgekauft und wollen daraus >15Mrd zaubern und die Eigentümer sollen kaltgestellt werden). In diesem Sinne, bleibt cool, vertraut der SdK, erwatet nicht das Optimum und macht (euch) keinen Stress. Wir sind hier im Moment nur unterstützende Mitfahrer. |