Ja, das mit dem Chancen-Risiko-Verhältnis ist so eine Sache. Meiner Meinung nach sind die diesbezüglichen Einschätzungen immer sehr individuell – jeder hat da seine Sicht der Dinge. Ich für mich könnte da nicht einmal annähernd einen Wert ansetzen. Ich sehe die Dinge praktisch und nüchtern.
In Wirklichkeit können Analysten o.ä. nämlich seitenlange Abhandlungen über Chancen und Risiken schreiben, Berechnungen anstellen, die hochkompliziert und hochprofessionell erscheinen sollen, aber bei Unternehmen im Aufbau kann man irgendwelche künftigen Fantasiezahlen ansetzen, weil sie sich ja nicht wirklich einschätzen lassen, und bei einer kleinen Veränderung dieser Ansätze kommt ein wesentlich anderes Ergebnis heraus. Jeder stellt es so dar, wie er es will. Man kann alles schön- oder schlechtrechnen, je nach Belieben. Papier ist geduldig. Von „unrunden“ Rechenergebnissen für künftige Zahlen halte ich auch nichts, das ist nämlich Scheingenauigkeit. Ein grob gerundeter Betrag, ermittelt per Daumenpeilung, gefällt mir da schon besser, das ist nämlich ehrlicher. Aus meiner Sicht ist die Nikola-Aktie ein Hochrisikopapier, eine Zockeraktie, nichts für Zittrige. Es spricht aus meiner Sicht auch nichts dagegen, sich ein paar Stück davon als eine der Hochrisikobeimischungen ins Depot zu legen – mit der Absicht, sie länger dort liegen zu lassen. Und wenn jemand sowieso einen Kursanstieg auf einige Euro in ein, zwei, drei Jahren erwartet und die Absicht hat, die Aktien ein paar Jahre im Depot liegen zu lassen, ist es meiner Meinung nach auch so gut wie egal, ob er sie jetzt zu USD 0,69 oder 1,38 – plakativ genannt – kauft. Man kann da hochkompliziert herumrechnen, aber meiner Meinung nach ist es im Grunde schlichtweg schnuppe, man weiß ja sowieso nicht, wie die Entwicklung tatsächlich sein wird. |