Beaujean nicht zuletzt an seiner scheinbaren Abneigung gegen Berlusconi gescheitert ist. Man kann Berlusconi nicht mögen, man kann der Auffassung sein, daß er nicht die finanzielle Kraft hat, ein Übernahmeangebot zu stemmen, man kann der Meinung sein, daß es genug behördliche Risiken (z.B. Landesmedienanstalten) gibt, die eine Übernahme behindern könnten, aber fakt ist nun mal, daß MFE mit 25 % größter Anteilseigner ist und auf der letzten HV nur knapp die Mehrheit verfehlt hat. Aufgrund dieser Tatsache, ob sie einem gefällt oder nicht, muß man m.E. offen und kooperativ gegenüber Berlusconi auftreten.
Mag sein, daß Beaujean es versucht hat und Berlusconi ihn ins Leere laufen ließ, aber in der Öffentlichkeit hatte es den Anschein, daß der CEO ein Großteil seiner Energie aufgewendet hat, Berlusconi aus Pro7 heraus zu halten.
Die Auseinandersetzung hat dem Kurs sicherlich nicht gutgetan. Ein besseres Einvernehmen könnte helfen, den Kurs zu stabilisieren und ein bisschen Übernahmefantasie, ob sie nun berechtigt wäre oder nicht, wäre für die Kursentwicklung auch nicht so schlecht.
Ich vermute, man wird nun auf MFE zugehen und versuchen ihn einzubinden. Der AR-Vorsitzende Wiele wurde auf der diesjährigen HV von MFE ausdrücklich mitgewählt, bei Habets und Nonnenmacher hat man nicht mitabgestimmt (also, sich praktisch enthalten). Vielleicht gab es schon damals entsprechende Kontakte zwischen Wiele und Berlusconi.
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