bin ich drin mit 140% Gewinn. Der mögliche Gewinn seit Investition hat sich mittlerweile fast halbiert und ich gucke jeden Tag zu, wie es Stück für Stück weniger wird, im Glauben an ein prächtiges Happy End. Was heute wieder in Sachen Kursdrückerei geschah, war ja schon ziemlich unglaublich. Es taucht ein Kauf von 600.000 Anteilen im Chart auf - nichts passiert. Es werden Anteile verkauft, deren Stückzahl so gering ist, dass deren Balken nicht einmal 1 mm ausschlagen und der Kurs fällt bzw stagniert trotz eines größeren Kaufs zuvor. Irre. Eine relativ gut verlaufende Gerichtsverhandlung wirkt sich auf den Kurs nicht aus (zumindest nicht dahingehend, dass er nachhaltig steigt). Auch ein Wochenende, an dem auf eine positive Meldung hätte spekuliert werden können, hat den Kurs nicht nach oben getrieben. Insiderwissen? Kennen Insider den Ausgang von Gerichtsverhandlungen? Wohl kaum. Kennen Insider den Fortschritt von Verhandlungen zwischen den beiteiligten Parteien? Schon eher! Der Gerichtstermin verlief im Sinne der WMI Investoren positiv, aber den Kurs beindruckte es nicht sonderlich. Stattdessen schnellte der Kurs noch einige Tage vorher, nach einem Wochenende um über 70% in die Höhe - ohne, dass es auch nur irgendwelche Neuigkeiten gab. Danach ging es wieder runter, es wurde von Konsolidierung und Gewinnmitnahmen gesprochen und der Kurs hält sich ja mittlerweile auch recht ordentlich oberhalb des Wertes von vor dem großen Anstieg, aber weit unter dem, was die meisten erwarten und hoffen. Das gibt einem schon irgendwie zu denken. Auch die Parallelen zu Lehman machen mich nachdenklich. Als Verschwörungstheoretiker (ich gebe zu, mich öfter mal gern in dieses Lager zu begeben), glaubt man, dass Methode dahintersteckt und dass sich etwas großes anbahnen könnte. Trotzdem besteht eine Unsicherheit - wie immer. Die Anzeichen für ein baldiges, sehr positives Ergebnis sind auf faktischer, (dem Verstand nach) logischer und auch auf charttechnischer Ebene eher positiv, aber trotzdem gibt es diese große Unsicherheit. Bei mir bewegt sich die Unsicherheit zwischen der Angst, etwas zu verlieren und der Angst, zu wenig zu gewinnen. Gier > Angst oder Angst > Gier ist die Frage, die ich mir jeden Tag auf's neue stelle. Ich bin eben kein Profi und schon gar kein Insider. Noch sind Angst und Gier bei mir relativ ausgeglichen. Ich habe durch den Einstieg bei 0,073 € noch nichts vom Einsatz verloren, durch den (von mir aus kurzfristigen Ausstieg) bei möglichen 0,28 € aber einen Gewinn verloren, den ich zumindest in eine noch größere Menge von Anteilen hätte investieren können, selbst wenn ich den Einsatz wieder beiseite gepackt hätte. Lernen kann man daraus auch nicht wirklich, denn bei zukünftigen Investitionen kann es ja trotzdem passieren, dass man genau dann den großen Knall verpasst, wenn man sich gerade die Gewinne gesichert hat. Ich habe Respekt vor denen, die die Nerven hatten, sich ihre Gewinne zum richtigen Zeitpunkt zu sichern, selbst wenn sie damit dann nicht erneut eingestiegen sind. Und so sitze ich nun da, ziehe mich daran hoch, dass da scheinbar etwas im Hintergrund läuft und sauge jede noch so mutmaßliche Spekulation darauf auf, dass da bald etwas passiert. Wie in den Wochen / Monaten vor den beiden Ausreißern nach oben eben und hoffe, dass der dritte Ausreißer den letzten noch mehr übertrifft und dann vielleicht mein Hirn über die Gier siegt, um wenigstens einen Teil des Gewinns zu guten Konditionen zu sichern. Diese Seitwärtsbewegung mit zahlreichen Ausreißern in beide Richtungen macht mich langsam wirklich mürbe. Als Verschwörungstheoretiker entgegnet man natürlich, dass genau dies beabsichtigt ist und deshalb bleibt man weiter drin... Und dann schaut und hofft man von Tag zu Tag, während andere aussteigen und derweil woanders mal schnell einen Gewinn mitnehmen, um dann wieder noch günstiger hier einzusteigen. Bei einigen geht es auf, bei anderen nicht. "Hin und her macht Taschen leer" liest man ja oft, aber bei einigen klappt es trotzdem. Da ich dazu zu blöde bin, verharre ich lieber und warte und warte und warte... Ich hab es zumindest gelernt, eine Aktie nie wieder mit Verlust zu verkaufen. Die Zeit hat immer wieder gezeigt, dass der Gewinn oder zumindest der verlustfreie Ausstieg doch irgendwann möglich ist. Momentan "verliere" ich ja auch nur den Gewinn und das tut nicht ganz so weh. Aber jeder hat ja seine eigene Strategie und meine ist jetzt die des Nichtstuns. Das blöde am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist. :-) |