Im ersten Halbjahr 2005 hat der W&W-Konzerns deutlich weniger verdient als in der Vorjahresvergleichszeit, erwartet aber für das Gesamtjahr ein dickes Plus.
Der aktuelle Halbjahresbericht des Finanzkonzerns weist eine Überschuss von 39,2 Millionen Euro aus. In der Vorjahresvergleichszeit waren 71,7 Millionen erwirtschaftet worden (VersicherungsJournal 2.9.2004).
Gewinneinbruch und hohe Erwartungen Das ist ein Einbruch um 45 Prozent. Allerdings sei dabei zu berücksichtigen, heißt es in der Mitteilung des W&W-Konzerns, dass das Halbjahresergebnis 2004 durch einmalige Erlöse aus einem Immobilienverkauf positiv beeinflusst war.
Für das Gesamtjahr 2005 wird ein merklich höherer Konzern-Überschuss erwartet. Dieser hatte 2004 nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS (International Financial Reporting Standards) bei 51,3 Millionen Euro gelegen (VersicherungsJournal 3.5.2005).
Einzelgesellschaft W&W AG verdient besser Das für die Dividendenzahlung maßgebliche und weiterhin nach dem deutschen Handelsgesetzbuch ermittelte Ergebnis der Einzelgesellschaft Wüstenrot & Württembergische AG beläuft sich zum 30. Juni 2005 auf 58,1 Millionen Euro.
In der Vorjahresvergleichszeit waren es gerade einmal 14,1 Millionen Euro gewesen. Die Steigerung wird im Wesentlichen mit Dividendenerträgen erklärt, die – anders als im Vorjahr – bereits im ersten Halbjahr vereinnahmt wurden.
Ratingagentur Fitch als Zeuge Kommt es nicht zu größeren Schäden, dann werde auch die Wüstenrot & Württembergische bis zum Jahresende 2005 deutlich mehr verdient haben als im Vorjahr.
Bestätigt werde diese Einschätzung auch durch die verbesserten Bewertungen der Ratingagentur Fitch, die die Versicherungstöchter von A– auf A hochgestuft hat (Versicherungsjournal 18.8.2005).
Leicht geringere Beitragseinnahmen Die verdienten Beiträge im ersten Halbjahr 2005 verringerten sich dem aktuellen Konzern-Zwischenbericht zufolge nur geringfügig von 1,42 auf knapp 1,41 Milliarden Euro.
Die Kompositversicherer der Gruppe verbuchten allerdings nur noch 760,8 nach 884,1 Millionen Euro. Zugelegt haben hingegen die Personenversicherer: von 667,3 auf 701,4 Millionen Euro.
Bauspar-Neugeschäft rückläufig Rückläufig war auch das eingelöste Bauspar-Neugeschäft der Gruppe. Es sackte deutlich von 5,2 auf 3,8 Milliarden Euro ab.
Das Ergebnis aus dem Bauspargeschäft blieb im ersten Halbjahr 2005 jedoch mit 30,6 Millionen Euro praktisch auf dem Niveau des Vorjahres von 30,8 Millionen Euro.
Baufinanzierung in roten Zahlen und vor Fusion Das Segment Baufinanzierung, das die Wüstenrot Bank AG und die Wüstenrot Hypothekenbank AG umfasst, weist hingegen einen Verlust von 17,1 Millionen Euro aus. In der gleichen Vorjahreszeit waren in diesem Bereich noch 0,4 Millionen Euro verdient worden.
Die beiden Banken werden nun so rasch wie möglich fusioniert. Voraussichtlich werde die Verschmelzung bereits am 6. September ins Handelsregister eingetragen.
Universalbank mit Pfandbrieflizenz Damit entsteht eine der ersten Universalbanken mit Pfandbrieflizenz nach neuem Recht. Das neue Pfandbriefgesetz ist erst am 19. Juli diesen Jahres in Kraft getreten.
Mit diesem Zusammenschluss sind der Unternehmensmitteilung vom 22. August zufolge „äußerst ehrgeizige Synergieziele” verbunden. Geplant sind ab 2009 Personal- und Sachkosteneinsparungen von mindestens 10 Millionen Euro jährlich.
Kennzahlen des neuen Instituts Die neue Wüstenrot Bank AG Pfandbriefsbank (WBP) hat eine Bilanzsumme von 18 Milliarden Euro, einen Wohnungskreditbestand von 10,5 Milliarden Euro und verfügt über Eigenmittel von 635 Millionen Euro.
Beschäftigt werden derzeit 414 Mitarbeiter. Sprecher des Vorstands wird Dr. Rolf Kornemann, der in gleicher Funktion bisher die Wüstenrot Bank geleitet hat.
Michael J. Glück Gruß megalith |