Plug Power Aktie: Nach 19 Kapitalerhöhungen - Der Brennstoffzellenhersteller bleibt tief in den roten Zahlen
22.11.24 15:39 Raiffeisen Bank International AG
Wien (www.aktiencheck.de) - Plug Power-Aktienanalyse von der Raiffeisen Bank International AG:
Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG (RBI), nimmt die Aktie von Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020, WKN: A1JA81, Ticker-Symbol: PLUN, NASDAQ-Symbol: PLUG) in einer aktuellen Aktienanalyse unter die Lupe.
Der Umsatz von Plug Power sei im dritten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um 13% auf USD 173 Mio. eingebrochen, während die Kosten des Umsatzes um 19% auf USD 274 Mio. gesunken seien. Dementsprechend verharre die Bruttomarge im (-58% nach zuletzt -69%) weiterhin im inakzeptablen Bereich. Die operativen Ausgaben seien von USD 136 Mio. auf USD 116 Mio. gesunken. Unter dem Strich habe Plug Power im Q3 2024 einen Verlust von USD 211 Mio. eingefahren, der damit sogar höher aus der Umsatz ausgefallen sei. Im Vergleichsquartal 2023 habe der Verlust USD 284 Mio. betragen.
Plug Power berichte zwar laufend über neue Projekte, die es aber offensichtlich nicht in die Gewinnzone schaffen würden. In der Vergangenheit sei oft von operativen Problemen wie etwa eine zu geringe Anlagenleistung die Rede gewesen, welche die Effizienz und Verlässlichkeit des Gesamtsystems beeinträchtigt hätten.
Des Weiteren kämpfe das Unternehmen mit Unterbrechungen in der Versorgung, Verzögerungen in der Einführung von Upgrades an neuen und bestehenden Kundenstandorten, Kostensteigerungen aufgrund der Inflation bei Arbeit, Material und Gemeinkosten oder Servicebedarf bei alternden Anlagen sowie Netzstörungen, was sich alles in allem negativ auf die Kraftstoffpreise auswirke. Zweifel an der Werthaltigkeit von Anlagen und Vermögenswerten hätten zu einer Wertberichtigung in Höhe von USD 70,5 Mio. im Q3 geführt.
Der operative Cashflow sei im Berichtsquartal mit USD -175 Mio. (Q3 2023: USD -239 Mio.) weiterhin im stark negativen Bereich geblieben. Die liquiden Mittel (Cash- und Cash Äquivalente) hätten sich im Jahresvergleich von USD 1,16 Mrd. auf USD 1,0 Mrd. verringert.
Die anhaltend negative Cashflow-Entwicklung zehre an der Liquidität des Unternehmens. Weil eine Kapitalerhöhung wegen der schwachen Aktienkursentwicklung nicht zielführend sei, werde Plug Power die Verschuldung erhöhen müssen, was bei den aktuell hohen Zinsen keine günstige, aber alternativlose Option sei. Insofern werde sich der aktuell noch niedrige Verschuldungsgrad bald erhöhen.
In den 25 Jahren seit dem Börsengang habe es Plug Power nie geschafft, einen Jahresgewinn zu erwirtschaften. Finanziert habe Plug Power die Verluste mit stetigen Kapitalerhöhungen. Dies seien 19 (!) an der Zahl gewesen, den Börsengang im Jahr 1999 nicht eingerechnet. Die Anzahl der ausstehenden Aktien habe sich seither von 43 auf über 858 Mio. um das 20Fache erhöht.
Fazit: Wasserstoffaktien hätten sich besonders im Zuge der Post-Covid-Börsenhausse wachsender Beliebtheit unter den Anleger:innen erfreut. Von den Höchstständen Anfang des Jahres 2021 seien die einstigen Börsenlieblinge aber weit entfernt. Zwischenzeitliche Bocksprünge nach oben hätten sich nur als kurzfristige Ausreißer erwiesen und bisweilen noch keine nachhaltige Gegenbewegung angezeigt. Bei Plug Power betrage das Minus vom Höchststand mittlerweile 97%.
Für Wachstumstitel nicht unüblich sei die von fundamentalen Faktoren wie Gewinnerzielung und Bewertung losgelöste Betrachtung der "Story". Daher würden insbesondere in der Aufbau- oder Entstehungsphase eines Geschäftsmodels oder Unternehmens negative Jahresergebnisse oft auch über einen längeren Zeitraum in Kauf genommen, solange zumindest die Aussicht auf zukünftige Gewinne bestehe. Dieser Zeitraum erstrecke sich bei Plug Power nun schon seit Gründung und es brauche schon ein besonderes Faible seitens der Anleger:innen für das Thema Wasserstoff, um hier entsprechende Geduld zu bewahren.
Unternehmen wie Plug Power würden jedoch nicht ausschließlich in geschützten und/oder subventionierten Märkten operieren und müssten ihre "Story" auch irgendwann in entsprechende Gewinne überführen, welche das Fundament für eine nachhaltig positive Kursentwicklung darstellen würden. Diese sähen die Analysten der RBI jedoch nicht auf absehbare Zeit, weshalb sie die Verkaufsempfehlung abermals bestätigen würden. Zumal sich der Kurs der Plug Power-Aktie seit der RBI-Initiierung Anfang 2023 um gut 87% verringert habe, sähen sich die Analysten mit der negativen Einschätzung gut aufgehoben. Das Kursziel von USD 1,70 (zuvor: USD 1,90) basiere auf einem Multiple-Ansatz (Kurs/Umsatz-Verhältnis für die Jahre 2024 und 2025) und die geschätzten Zahlen auf Konsens-Schätzungen.
Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG, rät unverändert die Aktie von Plug Power zu verkaufen. (Analyse vom 22.11.2024)
Plug Power Aktie: Nach 19 Kapitalerhöhungen - Der Brennstoffzellenhersteller bleibt tief in den roten Zahlen
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22.11.24 15:39 Raiffeisen Bank International AG
Wien (www.aktiencheck.de) - Plug Power-Aktienanalyse von der Raiffeisen Bank International AG:
Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG (RBI), nimmt die Aktie von Plug Power Inc. (ISIN: US72919P2020, WKN: A1JA81, Ticker-Symbol: PLUN, NASDAQ-Symbol: PLUG) in einer aktuellen Aktienanalyse unter die Lupe.
Der Umsatz von Plug Power sei im dritten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um 13% auf USD 173 Mio. eingebrochen, während die Kosten des Umsatzes um 19% auf USD 274 Mio. gesunken seien. Dementsprechend verharre die Bruttomarge im (-58% nach zuletzt -69%) weiterhin im inakzeptablen Bereich. Die operativen Ausgaben seien von USD 136 Mio. auf USD 116 Mio. gesunken. Unter dem Strich habe Plug Power im Q3 2024 einen Verlust von USD 211 Mio. eingefahren, der damit sogar höher aus der Umsatz ausgefallen sei. Im Vergleichsquartal 2023 habe der Verlust USD 284 Mio. betragen.
Plug Power berichte zwar laufend über neue Projekte, die es aber offensichtlich nicht in die Gewinnzone schaffen würden. In der Vergangenheit sei oft von operativen Problemen wie etwa eine zu geringe Anlagenleistung die Rede gewesen, welche die Effizienz und Verlässlichkeit des Gesamtsystems beeinträchtigt hätten.
Des Weiteren kämpfe das Unternehmen mit Unterbrechungen in der Versorgung, Verzögerungen in der Einführung von Upgrades an neuen und bestehenden Kundenstandorten, Kostensteigerungen aufgrund der Inflation bei Arbeit, Material und Gemeinkosten oder Servicebedarf bei alternden Anlagen sowie Netzstörungen, was sich alles in allem negativ auf die Kraftstoffpreise auswirke. Zweifel an der Werthaltigkeit von Anlagen und Vermögenswerten hätten zu einer Wertberichtigung in Höhe von USD 70,5 Mio. im Q3 geführt.
Der operative Cashflow sei im Berichtsquartal mit USD -175 Mio. (Q3 2023: USD -239 Mio.) weiterhin im stark negativen Bereich geblieben. Die liquiden Mittel (Cash- und Cash Äquivalente) hätten sich im Jahresvergleich von USD 1,16 Mrd. auf USD 1,0 Mrd. verringert.
Die anhaltend negative Cashflow-Entwicklung zehre an der Liquidität des Unternehmens. Weil eine Kapitalerhöhung wegen der schwachen Aktienkursentwicklung nicht zielführend sei, werde Plug Power die Verschuldung erhöhen müssen, was bei den aktuell hohen Zinsen keine günstige, aber alternativlose Option sei. Insofern werde sich der aktuell noch niedrige Verschuldungsgrad bald erhöhen.
In den 25 Jahren seit dem Börsengang habe es Plug Power nie geschafft, einen Jahresgewinn zu erwirtschaften. Finanziert habe Plug Power die Verluste mit stetigen Kapitalerhöhungen. Dies seien 19 (!) an der Zahl gewesen, den Börsengang im Jahr 1999 nicht eingerechnet. Die Anzahl der ausstehenden Aktien habe sich seither von 43 auf über 858 Mio. um das 20Fache erhöht.
Fazit: Wasserstoffaktien hätten sich besonders im Zuge der Post-Covid-Börsenhausse wachsender Beliebtheit unter den Anleger:innen erfreut. Von den Höchstständen Anfang des Jahres 2021 seien die einstigen Börsenlieblinge aber weit entfernt. Zwischenzeitliche Bocksprünge nach oben hätten sich nur als kurzfristige Ausreißer erwiesen und bisweilen noch keine nachhaltige Gegenbewegung angezeigt. Bei Plug Power betrage das Minus vom Höchststand mittlerweile 97%.
Für Wachstumstitel nicht unüblich sei die von fundamentalen Faktoren wie Gewinnerzielung und Bewertung losgelöste Betrachtung der "Story". Daher würden insbesondere in der Aufbau- oder Entstehungsphase eines Geschäftsmodels oder Unternehmens negative Jahresergebnisse oft auch über einen längeren Zeitraum in Kauf genommen, solange zumindest die Aussicht auf zukünftige Gewinne bestehe. Dieser Zeitraum erstrecke sich bei Plug Power nun schon seit Gründung und es brauche schon ein besonderes Faible seitens der Anleger:innen für das Thema Wasserstoff, um hier entsprechende Geduld zu bewahren.
Unternehmen wie Plug Power würden jedoch nicht ausschließlich in geschützten und/oder subventionierten Märkten operieren und müssten ihre "Story" auch irgendwann in entsprechende Gewinne überführen, welche das Fundament für eine nachhaltig positive Kursentwicklung darstellen würden. Diese sähen die Analysten der RBI jedoch nicht auf absehbare Zeit, weshalb sie die Verkaufsempfehlung abermals bestätigen würden. Zumal sich der Kurs der Plug Power-Aktie seit der RBI-Initiierung Anfang 2023 um gut 87% verringert habe, sähen sich die Analysten mit der negativen Einschätzung gut aufgehoben. Das Kursziel von USD 1,70 (zuvor: USD 1,90) basiere auf einem Multiple-Ansatz (Kurs/Umsatz-Verhältnis für die Jahre 2024 und 2025) und die geschätzten Zahlen auf Konsens-Schätzungen.
Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG, rät unverändert die Aktie von Plug Power zu verkaufen. (Analyse vom 22.11.2024)
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