Düsseldorf, 17. Mai (Reuters) - Die Arbeitnehmervertreter von Thyssenkrupp haben in einem Offenen Brief Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vor einem Scheitern des geplanten Umbaus der Stahlsparte zu einer kimafreundlichen Produktion gewarnt. In dem der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorliegenden Brief hieß es, dass eine weitere Kürzung der Förderung des Bundes eine klare Benachteiligung von Thyssenkrupp bedeuten würde. Die Transaktion wäre wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. "Im Aufsichtsrat der Thyssenkrupp AG würde eine weitere Kürzung der Förderung eine massive Diskussion über eine Rücknahme der Investitionsentscheidung des Konzerns auslösen. Nur mit Mühe ist es gelungen, die Entscheidung um einen Monat auf den 23. Juni zu schieben." Das Schreiben war unter anderem vom IG Metall Vorstandsmitglied und Vizechef des Konzernaufsichtsrats, Jürgen Kerner, und Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol unterzeichnet.
Nasikkol hatte den Bundeswirtschaftsminister vor wenigen Tagen dazu aufgefordert, die fehlende Förderzusage auf den Weg zu bringen. Das Ministerium hatte versichert, zu seinen Zusagen zu stehen. Es müsse aber erst eine Genehmigung von der EU-Kommission vorliegen. Von dem Ministerium und Thyssenkrupp war am Mittwoch zunächst keine weitere Stellungnahme zu erhalten.
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