Nähkästchen zu plaudern: Ich handel meist nur Rohstoffe und ganz klassisch rein nach den Fundamentalwerten. Für dieses Tagesgezocke, oder sogar Sekundenhandel bin ich a) nicht auf dem technischen Stand und b) gehe ich zum zocken lieber ins Kasino, dafür braucht man einfach das "Näschen" (ich würde behaupten: das pure Glück, wobei es recht intelligente money-management-Strategien gibt). Bei den Rohstoffundamentaldaten sind die Produktionskosten das A und O. Wenn ich diese kenne, weiß ich, ob der Rohstoff grade günstig oder teuer ist. Entsprechend handel ich. Speziell beim Gas haben wir ja momentan die absurde Situation, dass die Produktionskosten sogar weit unter den Förderkosten liegen. Das muss- und wird sich zwangsläufig ändern, weil kein Unternehmen lange Zeit sein Produkt für die Hälfte der Herstellungskosten verkaufen (fördern) kann. Schon gar nicht über die hier gemutmaßten 2 Jahre. In diesem Zusammenhang finde ich diese Grafik sehr aufschlussreich, weil wir die Auswirkungen der drastisch zurückgefahrenen Produktion erst in den nächsten Wochen sehen werden. Auch interessant, dass die Bohraktivität bei ca 4$ recht konstant ist. Das scheint die Schwelle zu sein, ab der sich die Förderung für die Produzenten zu lohnen scheint. http://graphics.thomsonreuters.com/11/07/CMD_NATRIGC_SC.html Interessant für mich persönlich war der Nebensatz vor kurzem, dass der Verbrauch um 10% gestiegen ist, weil zunehmend die Srtromerzeugung von Kohle- auf Gaskraftwerke umgestellt wurden. Zudem die Tatsache, dass Frackingbohrlöcher bereits im Laufe eines Jahres erheblich an output verlieren (bis zu 85%) und bei der Gasförderung das (Nach-)Bohren bei Weitem das Teuerste ist. Aufgrund dieser Daten würde ich vermuten, dass die Förderung aufgrund des enormen Drucks, grade auf die Juniorproduzenten, bei Preisen von 2,80 wieder anzieht. Dies wird sich zeitversetzt auch auf die Förderraten und damit den Preis auswirken. Langfristig gesehen, würde ich eh jede Wette eingehen, dass nicht ein m³ Gas je die USA verlassen wird. Wenn man sich die amerikanischen Foren durchliest, wo Leute zu Wort kommen, die 20 Jahre in der Branche tätig waren, wird man feststellen, dass die Ressourcen & Reserven absurd hoch geschätzt wurden. Selbst wenn diese Vorräte technisch förderbar wären, wären die Produktionskosten extrem hoch. Hier hat meiner Ansicht nach die Gaslobby hervorragende Arbeit geleistet. Die jetzt aufgrund des Hypes die Wege geleiteten Infrastrukturmaßnahmen (Gaskraftwerke, Tankstellen, etc.) sind nun einmal in der Welt und wollen/werden auch zukünftig genutzt werden! Nur wird man feststellen, dass das mit den Gas zu 2 $ über hundert Jahre sich nicht so gaaaanz genau hinhaut. Was mich interessieren würde: Gibt es unter uns noch shorties? Deren Meinung würde mich interessieren. |