ich habe letzte Woche wirklich 300 Stück für 22,20 gekauft. Ich kann auch gerne den Screenshot dazu liefern.
Ich kann es aber auch begründen: Wenn ich ein Unternehmen interessant finde, dann kaufe ich recht schnell eine erste Position. So hatte ich bei der Fintech Group den HJ-2017-Bericht und den GB 2016 überflogen und in der Summe kamen mir die Zahlen recht vielversprechend vor. Dann habe ich aber
- dieses gesamte Forum von Anbeginn an durchgelesen und - sowohl den HJ-2017-Bericht als auch den GB 2016 weitgehend vollständig gelesen
und dabei ist mir eben einiges aufgefallen, was mir bei meinem schnellen Screening der Geschäftszahlen nicht aufgefallen war:
1. Der Mehrheitsaktionär: Obwohl dieser wohl eine echte Berühmtheit zu sein scheint, war er mir noch nicht untergekommen, obwohl ich seit Anfang der Neunziger an der Börse bin. Der Neue Markt war damals aber komplett an mir vorbei gegangen. Auch wenn dieser Herr mittlerweile wohl Ehrenbürger der Stadt Kulmbach geworden ist, war zumindest sein damaliges Verhalten alles andere als ehrenhaft und, ja, man soll jedem eine 2. Chance geben, aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand sich zum Saulus zum Paulus wandelt, ist halt doch deutlich niedriger als dass er es nicht tut. 2. Der CEO: Hat damals bei der Bank Sarasin nicht unbedingt im Sinne seiner Kunden agiert und musste gehen. Ich zitiere aus dem Handelsblatt (zufällig ausgewählt): 'Berater hatten Investitionen in Windparkbetreiber und Solarunternehmen empfohlen, mit denen das Institut selbst über Kredite und Anleihen verbunden ist. In Einzelfällen sind dadurch bereits Buchverluste im siebenstelligen Bereich für die Kunden entstanden.' Auch hier gilt vorher gesagtes (Saulus vs. Paulus). Sein Gepushe a la 'Milliarden-Unternehmen, das er bis Ende 2018 aufbauen will' beweist zumindest, dass er nicht gerade bescheiden geworden ist. Scheint aber zumindest ideenreich zu sein. Dass er auch Umsetzung im Sinne der Kunden und Aktionäre kann, hat er aber noch nicht bewiesen. 3. Der blutjunge Vorstand: Kann ein Genie sein und sich den Posten redlich verdient haben. Muss aber nicht. Sprüche der Art 'wir sind der Konkurrenz um Jahre voraus im Aufbau einer modularen Banking Plattform' (oder so ähnlich) oder 'wir sind auf dem Weg vom Small Cap zum Mid Cap' fördern bei mir jedoch nicht die Zuversicht in den Realitätssinn dieses Herren. 4. Der Discount-Broker: Scheint eine echte Cash-Cow zu sein, bei der vermutlich weiteres Potential vorhanden ist. Es ist auch grundsätzlich richtig, dass ein solches Geschäftsmodell mit (fast) fixen Kosten bei (fast) beliebiger Skalierung ein sehr gutes ist. Ich verstehe nur nicht, weshalb man damit so lange keinen oder nur wenig Gewinn gemacht hat. Vielleicht kann das mir jemand erläutern. 5. Das B2B-Geschäft: Ich habe echt gedacht, ich kriege einen Vogel, als ich gesehen habe, dass dieser Geschäftsbereich in H1/2017 deutlich weniger Umsatz gemacht hat als in 2016, weil ihnen ein Großkunde den Laufpass gegeben hat. Der Gesamtumsatz war auch sehr überschaubar, sodass das Gelaber (sorry) von 'Whitelabel-Banking' (und noch mehr solcher Worthülsen) als so großspurig daherkommt, dass man kein Vertrauen in die Umsetzung haben kann. Siehe dazu auch das oben beschriebene Gepushe des Managements. 6. Die Börsenblättchen: Aufmerksam geworden bin ich auf den Laden aufgrund einer Empfehlung des 'Euro am Sonntag', die in finanzen.net verlinkt war. Es gibt ja auch jede Menge anderer positiver Berichte der üblichen Verdächtigen. Es trifft sich gut, dass kein Q3-Bericht ansteht. Deswegen kann man nun einige Monate pushen und den Aktienkurs weiter nach oben jagen. Ihr könnt euch sicher sein, dass die Burschen rechtzeitig aussteigen.
In diesem Sinne. |