ARTIKEL KOMMENTIEREN ERNEUERBARE ENERGIEN Hoffen auf die Trendwende
09.04.2014, 12:51 Uhr Für die Solarindustrie gibt es nach Jahren des Niedergangs wieder positive Signale. Deutsche Hersteller rechnen wegen der hohen Nachfrage in Japan, China und den USA mit neuen Aufträgen. Drucken Kommentieren Verschicken Empfehlen
Solartechnik: Die weltweite Nachfrage nach Zellen und Modulen steigt wieder. Quelle: dpa HannoverRote Zahlen, Pleiten und Entlassungen. Lange Zeit ging es für die Solarindustrie nur bergab. Doch jetzt gibt es - das zeigt sich auf der Hannover Messe - erstmals nach fast drei Jahren wieder Hoffnung - nicht nur bei den Solarmodulherstellern. Auch die Maschinen- und Anlagenbauer zeigen wieder vorsichtigen Optimismus. Dieter Manz, Vorstandschef des gleichnamigen Reutlinger Unternehmens, erwartet "eine Belebung der Nachfrage in diesem Jahr". Er rechnet damit, dass sich dieser Trend 2015 noch verstärken dürfte. Wie Manz sieht auch Centrotherm eine wachsende Nachfrage. "Asiatische Kunden bauen ihre Produktionskapazitäten durch Neuinvestitionen wieder aus", schreibt der Vorstand des Unternehmens im aktuellen Geschäftsbericht. Er begründet das mit der hohen Nachfrage nach Solarzellen und -modulen insbesondere in Japan, China und den USA. INFOGRAFIK Wie Energie sich speichern lässt Effektive Speichertechnologien sind Voraussetzung zur Energiewende. Sehen Sie, welche Möglichkeiten es bereits jetzt gibt. zur Infografik
Das Unternehmen aus Blaubeuren bei Ulm spürt den Trendwandel seit ein paar Monaten. Im Dezember und im Januar holte der einst weltgrößte Hersteller von Produktionsanlagen für die Solarindustrie, der nach der Insolvenz neu gestartet ist, Aufträge über 30 Millionen Euro herein. Sie kommen bislang vor allem von taiwanesischen Unternehmen, die Solarzellen herstellen. Aber auch andere Unternehmen wie Roth Rau und Manz Automation sind wieder optimistischer als noch vor einem Jahr. Roth Rau hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres mit 35 Millionen Euro fast so viele Aufträge hereingeholt wie in den neun Monaten zuvor. Die wieder besseren Aussichten werden angetrieben vom weltweit erneut wachsenden Markt für Solarmodule. Die Experten der Marktforschung NPD Solarbuzz etwa rechnen damit, dass der Weltmarkt für Solarmodule im laufenden Jahr von 37 auf 46 Gigawatt wachsen wird. Die deutschen Hersteller von Produktionsanlagen für die Solarindustrie waren mit dem weltweiten Boom im Markt für Solarmodule schnell gewachsen. So stiegen Unternehmen wie Centrotherm an die Weltspitze auf. Doch Überkapazitäten und Preisverfall sorgten dafür, dass viele Photovoltaik-Hersteller in die roten Zahlen rutschten und ihre Investitionen stoppten. Das brachte viele Anlagenbauer in Schwierigkeiten. UMFRAGE Welche der erneuerbaren Energien hat die größten Chancen? Erneuerbare Energien müssen ihre Wirtschaftlichkeit erst noch beweisen. Welchem Energieträger räumen Sie die größten Chancen ein?
"In den vergangenen Jahren hat die Photovoltaik-Industrie darauf gewartet, dass der Endverbrauchermarkt das gleiche Niveau wie die Produktionskapazitäten erreicht", sagte Finlay Colville, Vice President von NPD Solarbuzz. Bald sei es so weit. "Wenn die Nachfrage die Marke von 50 Gigawatt erreicht, werden die Hersteller sich statt auf das kurzzeitige taktische Überleben wieder auf die langfristige strategische Planung konzentrieren", sagte Colille. Haupttreiber der sich abzeichnenden Trendwende im Ausrüstungsgeschäft der Solarindustrie sind die Hersteller von Solarzellen aus Taiwan, einem Vorprodukt für Solarmodule. Sie reagieren auf die wachsende Nachfrage nach Solarmodulen aus den USA, Japan und China. wt Seite 1: Hoffen auf die Trendwende Seite 2: Weltmarkt für Solarmodule wächst Zurück 12Alles zeigen Weiter |