Zalando schlägt den Analystenkonsens für Q4 um Welten. Doe deutsche Konsumlaune zu Weihnachten wohl doch nicht nah der Apokalypse.
Was heißt das wohl für Flaconi, die im Gegensatz zu Zalando schon in Q1 bis Q3 bomben Umsatz- und Gewinnwachstum aufwies?
Alles fokussiert sich auf die Werbeerlöse, warum wohl hat Pro7 die Umsatzguidance im Gegensatz zur EBITDA Guidance nicht reduziert?
Flaconi und Verivox werden die Umsatzerwartungen für Q4 m.E. deutlich schlagen und somit ihren Marktwert nochmals deutlich steigern.
Das Pro7 Management hatte im Mai 2024 angekündigt, die Beteiligungen GEWINNMAXIMAL veräußern zu wollen und hierfür einen Veräußerungsprozess von bis zu 18 Monaten angekündigt.
Von ebendiesen 18 Monaten sind bislang erst 7 vorbei.
Das Management hat die Zahl 18 m.E. bewusst gewählt, weil man potenziellen Kaufinteressenten ganz klar signalisieren wollte, dass Flaconi und Verivox nicht zum Schnäppchenpreis offeriert werden.
Jedes weitere Quartal, wo Flaconi den Umsatz mit 25 bis 30% steigert und die EZB den Leitzins um weitere 25 Basispunkte senkt, steigert Flaconis Unternehmenswert um 50 bis 100 Mio EUR.
Wer hier aus Volainteresse auf eine schnellstmögliche Verkaufsnews hofft, hat offensichtlich kein Interesse an einem gewinnmaximalen Beteiligungsverkauf und mithin einer maximalen Wertsteigerung für Pro7.
Die Zinsentwicklung in Euroland hat eine überragend wichtige Bedeutung für die Bewertung wachstumsstarker, aber derzeit noch unprofitabler oder erstragsschwacher Geschäftsmodelle wie Verivox oder Flaconi.
Ein Leitzins von 2 statt aktuell 3% ermöglicht bei identischer Gewinnprognose ein 50% höheres Multiple!
Es ist sonnenklar, dass Pro7 bei starkem Umsatz- und Gewinnwachstum der Beteiligungen die bis Juli erwarteten 100 Basispunkte Zinssenkung der EZB in aller Ruhe abwarten kann, während die Beteiligungswerte Monat für Monat steigen...
MFE möchte Pro7 m.E. so weidwund wie nur möglich sehen, um eine Übernahme billigst möglich durchführen zu können. Gewinnmaximale Beteiligungsverkäufe verteuern für einen potenziellen Pro7 Übernehmer den Kaufpreis überproportional, wenn sich mit erfolgreichen Verkäufen und reduzierter Schuldenlast das Sentiment für die Aktie spürbar verbessert.
Aus dieser Brille ist es rational, das Management zu mlglichst schnellen Beteiligungsverkäufen zu drängen. Alle anderen Aktionäre haben ein Interesse daran, Verivox und Flaconi so teuer wie irgend möglich zu verkaufen und Pro7 soweit bestmöglich zu entschulden.
Für potenzielle Kaufinteressenten wiederum kann eine Übernahme der Beteiligungen zu einem weit höheren Preis durchaus rational sein, wenn die Finanzierungskonditionen und der gesamtwirtschaftliche Ausblick für Dtl und EU sich im Jahresverlauf 2025 (wie von mir erwartet) signifikant verbessern.
Insofern unterstütze ich die knallharte Linie von Habets und Co., Verivox und Flaconi nur zu für Pro7 hochattraktiven Konditionen verkaufen zu wollen und im Zweifelsfall die selbst gesetzte 18 Monatsfrist voll auszureizen oder gar zu verlängern, um nicht zum Spielball von Schnäppchenjägern zu werden.
Verivox und Flaconi haben m.E. beide Einhornpotenzial. Das sollte und muss sich im Kaufpreis widerspiegeln! Als sehr zufriedener Kunde beider Unternehmen bin ich überzeugt, dass Pro7 hier zwei richtig gute Assets hat, die man im Zweifelsfall auch gut und gerne behalten könnte, um damit ab 2025 ff. erstmals seit vielen Jahren wieder signifikantes Umsatzwachstum des Gesamtkonzerns zu erreichen, während das Mediengeschäft stottert, Flaconi in 2025 aber von 500 auf min 600 Mio Jahresumsatz wächst...
Warum soll man dieses Wachstum irgendeinem US Finanzinvestor in den Rachen werfen, solange dieser nicht bereit ist, Pro7 hierfür einen außerordentlich hohen Kaufpreis zu bezahlen?
Wachstumsstarke Geschäftsmodelle sind rar gesät in diesen Zeiten. Pro7 hat derzeit gleich zwei prosperierende Beteiligungen im Portfolio... MFE soll sich im Zweifelsfall vom Acker machen, wenn ihnen eine fair bewertete Pro7 in Wahrheit zu teuer ist... |