Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihr Schreiben, für Ihre Worte und das Foto das die jugendlichen Ausbildungsteilnehmer/innen zeigt. Das Foto, bei dessen Betrachtung mir zwei Worte und eine Frage deutlich geworden sind.
Die beiden Worte: Gelassenheit und Zuversicht.
Die Frage (für deren Beantwortung ich mich freue keine Worte zu finden):
Was kann es für einen Aktionär, der Gewinne erzielt, Schöneres geben, als mit einem Teil dieser Gewinne dafür zu sorgen, Menschen in Not die Perspektivlosigkeit zu nehmen und stattdessen Gelassenheit und Zuversicht zu geben?
Dass dies noch viele andere Aktionäre so sehen – die vielen Spenderinnen und Spender zeigen es deutlich –, darüber empfinde ich große Dankbarkeit.
Beim Lesen Ihrer Worte „bei dem uns aus damaliger Sicht der Wunschgedanke nach 100.000 Euro Spenden nahezu vermessen vorkam“ ist mir das Wort „unbedarft“ deutlich geworden.
Es war keine Vermessenheit von mir, sondern Unbedarftheit.
Lassen Sie mich diese Unbedarftheit mit einem Spruch deutlich machen, den ich vor einiger Zeit beim Besuch einer Firma im Eingangsbereich habe hängen sehen:
„Alle haben gesagt, dass es unmöglich ist. Nur einer hat davon nichts gewusst und es dann einfach gemacht.“
Ich habe das Gefühl, dass es manchmal besser ist, eine Sache in Unkenntnis über gewisse Informationen einfach anzugehen (im Fall der Spendenaktion, wie schwierig es ist, Menschen dazu zu bewegen, etwas zu spenden). Anzugehen, weil man das Gefühl hat, das diese Sache ansteht, angegangen zu werden. Ohne Gedanken daran, ob es überhaupt machbar ist.
Statt zu grübeln, welche Gründe es geben könnte, die ein Gelingen möglicherweise verhindern, sich einfach an die Sache zu begeben und auf die Dinge, die sind, zu vertrauen.
Auf die Dinge, die man auch als Fluss des Lebens bezeichnen kann. Ein Fluss, der – ganz egal, wo er hinfließt – immer nur eine Richtung kennt:
Vorwärts!
Schöne Grüße
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