Unter anderem als warnendes Beispiel für Überoptimismus und falsche Kapitalallokation.
Es wird von den erfolgreichsten Börsianern aller Zeiten wieder und wieder gepredigt: Nicht mehr als 10 Prozent des Depotvolumens auf einen einzigen Wert setzen. Wer ganz genau weiß, was er tut, kann schon mal bis auf 20 Prozent erhöhen. Was jedoch eigene Recherchen erfordert. Die Lektüre von Analysten- und Forenkommentaren zählen ausdrücklich nicht dazu.
Jeder, der hier "all in" gegangen ist, zum Teil sogar noch mit Krediten und ohne Absicherungsinstrumente, ist selber schuld. Sorry, aber das ist die grausame Wahrheit.
Wer nun Entschädigungen fordert, sollte folgendes bedenken: Im Zuge der Corona-Krise sind auch Unternehmen mit sauberen Bilanzen extrem abgestürzt. Der Kurs von Sasol zum Beispiel hatte sich fast gezehntelt, bevor er einen sauberen Turnaround hinlegte. Eine Entschädigung bei Wirecard in Höhe von 100 Prozent wäre also allen anderen Investoren gegenüber ungerecht, weil es bei jeder Aktie ein Kursrisiko gibt.
Eine faire Entschädigungslösung sähe vermutlich so aus: Begrenzt auf maximal 10 Prozent des Depotvolumens und 50 Prozent des Kursverlustes. Würde unserer all-in-Fraktion kaum helfen, vernünftigen Anlegern hingegen schon. |