Das Gesamtkonstrukt von SM ist sicher unübersichtlich, aber das liegt dann doch großteils am komplexen Geschäftsmodell von SM als Großprojektierer.
Generell ist es ja auch nicht das Schlechteste, dass SM als Nebenprodukt große PV-Parks projektieren und bauen will. Damit habe ich auch kein Problem. Mein Problem ist, dass bei diesem 50/50 Joint Venture für die SM-Aktionäre nun wirklich nicht viel rausspringen wird und dass SM keinen namhaften und finanzkräftigen Partner für das Joint Venture gefunden hat. Das ist an und für sich keine gutes Zeichen. Ist zumdindest meine Meinung. Zudem müssen ja auch solche 20 MW Solarparks von irgendjemanden finanziert werden und SM wie auch Solarhybrid haben sicherlich zu geringe finanzielle Möglichkeiten einen 20 MW PV-Park mit einer Investionssumme von rd. 50 Mio. € vorfinanzieren zu können. Von 100 MW im Jahr rede ich mal gleich gar nicht.
Eines ist mir zumindest schon länger klar, dass SM in den nächsten drei Jahren niemals zusammen Blythe mit 1.000 MW, Palen mit 500 MW und Amargosa mit 250 MW bauen kann. Das wären immerhin rd. 10 Mrd. $ an Invesitionen. Somit gibt es dann schon einen Sinn die vorprojektierten CSP-Flächen für Solarparks zu benützen und SM würde in dieses Joint Venture schon einiges einbringen, aber raus schauen tut halt für die SM-Aktionäre verdammt wenig bei diesem Joint Venture. Für die Aktionäre von Solarhybrid ist dieses Joint Venture ein klare Win Win Situation.
Man muss jetzt aber schon auch aufpassen, dass dieses Joint Venture nicht alles überlagert, denn es ist im Prinzip für SM nur ein Nebenprodukt ohne allzu große wirtschaftliche Bedeutung. Wie schon gestern mal erwähnt und kurz von mir ausgerechnet, selbst wenn das Joint Venture im Jahr 100 MW an PV verbauen würde, würde für SM selbst gerade mal ein Gewinn von etwa 4,5 Mio. € bzw. 0,36 € Gewinn je Aktie rausspringen. Da wir ja alle irgendwie davon ausgehen, dass SM spätestens im nächsten Geschäftsjahr ein Gewinn je Aktie von um die 4 € schafft, kann man dieses Joint Venture getrost vernachlässigen bei der fundamentalen Betrachtung von SM. Außer SM mutiert zu einem PV-Projektierer mit einem kleinen CSP-Anhängsel, dann muss SM komplett neu bewertet werden und das dürfte dann der SM-Aktie alles andere als gut tun. Jedenfalls bringen die Lizenzen für das Kollektordesign "Skal-ET" für zwei spansiche CSP-Kraftwerke für SM mehr an Gewinn ein nach meiner Schätzung, als 100 MW PV aus diesem Joint Venture. Wobei ich dann schon erwähnen will, das diese 100 MW erstmal genehmigt, finanziert und dann noch gebaut werden müssen.
Es stehen bei SM nach wie vor sehr wichtige Entscheidungen an, die allesamt einen wesentlich größeren Kurseinfluss haben sollten als dieses Joint Venture. An erster Stelle ist natürlich Blythe zu nennen. Ich bin nach wie vor überzeugt davon. sobald es zu Blythe etwas handfestes gibt wie z.B: erste Investorennamen mit bekannten Namen, dann werden wir die 20 €-Marke weit hinter uns lassen. Zu Ibersol stehen auch noch einige Infos offen wie z.B: was macht jetzt Ferrostaal mit ihrem 50%igen Ibersol-Anteil ?? Kann mir nun wirklich nicht vorstellen, dass Ferrostaal diesen Anteil komplett halten wird. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei Ibersol Investoren (z.B. RWE oder das eine oder andere große deutsche Stadtwerk) einstiegen werden und das würde dem SM-Kurs sicher auch einen Schub geben. Über das neu erworbene 50 MW CSP-Kraftwerk Arenales (50% gehört SM) wissen wir so gut wie gar nichts was SM mit dem vor hat. Projektiert und genehmigt scheint Arenales schon zu sein und nach SM-Angaben soll der Bau im 2. Quartal beginnen und parallel soll die Finanzierung für das Kraftwerk abgeschlossen werden. Marokko sollte man dann auch noch im Hinterkopf behalten.
Man sieht schon, es stehen verdammt viele offene Punkte bei SM an bei denen wir sehr wenig Einblick haben wie das alles läuft. Das ist jetzt aber kein Kritikpunkt an SM, denn bei solchen Großprojekten ist es halt mal üblich erst Namen und Summen zu nennen wenn als unterschrieben ist. Nicht umsonst habe ich am Anfang dieser Post geschrieben, dass das Geschäftsmodell von SM recht komplex ist und SM aufgrund der hohen Investionsvoluminas nicht immer transparent agieren kann. Das ist bei einem Maschinenbauer natürlich wesentlich einfacher, denn der hat halt zig Kunden und verkauft auch zig Maschinen im Jahr. |