ist mir, was Du jetzt meinst: Du spielst jetzt auf den Verkauf von London Array etc an, oder was meinst Du. Man könnte das fast so lesen, als wenn Orsted aus UK rausgeht, was ja mit den Entscheidungen, Hornsea 3 und 4 hochzuziehen nicht konform geht. Du hast natürlich Punkte, die man aber einordnen sollte. Diese sind natürlich relevant in dem SInn warum man hier keine Wunder erwarten darf, auch wenn man schöne sagen könnte Orsted verdoppelt die Kapazität, also sollte sich der Kurs verdoppeln (was ich aber bis 2030 erst mal nicht abwegig sähe, dass sind ja die Horizonte, über die wir reden).
Das Thema Bidding und Gier beim Bidding ist bekannt. UK ist da ein ganz schlechter Vorreiter und ja, politisch war das da auch schon mal stabiler. Ein bißchen kommt die Gier auch in der EU, siehe letzte Auktion in Deutschland. Immer wenn Geld knapp ist, fällt den Politikern ein, da was zu holen und es wird schnell mal ignoriert, dass so ein Claim nicht dann eine Goldgruppe ist, wo man ruhig was abschöpfen kann. Der Hinhaber trägt auch diverse Risiken. Das geht auch nur, wenn der Markt gerade mitmacht, da liegt das Problem, dass Shell, Total, BP, aber auch einige Strommajors fallen in das Muster strategischer Akquisitionen (was i.d.R. irgendwann den Aktionären auf die Füsse fällt). Bei den E&Plern ist es ein zusätzlicher Incnentive, dass man ESG Vorteile hat und gewisse Ausbauziele versrochen hat, um wie BP ja sich nennt, beyond petroleum dabei zu sein. Im Moment zahlen die einen hohen Preis, der leider die Politik in klassische Muster (siehe Telekommunikation vor einigen Jahren) treibt. Bisher konnte dem Orsted, fand ich, gut ausweichen, da man einfach andere Märkte erschließt. Das hat, wie gesehen auch wieder ander Risiken, aber ohne Risiken kriegst Du kein Ertrag. Jedenfalls sehe ich bislang keine so krassen handwerklichen Fehler wie bei Vattenfall, die einen Park komplett streichen mussten.
Der Rest bleibt ein globales Thema: Die ganze Branche ist niedrige Zinsen gewohnt, so dass Zeit kein Thema bisher war. Zudem ist bei der Politik der Ausbau ein Problem, weil teuer. Da ist die Versuchung groß, die "gierigen" Unternehmen unter Druck zu setzen. Das wird auf Dauer nicht funktionieren, man sieht diesen trand schon bei den WKA Bauern. Wer nichts verdient, investiert nicht oder deinvestiert oder weicht, im Grunde macht das Orsted meiner Meinung, seitlich aus.
Ich bin auch nicht ganz abgeholt bzgl. diesem Turn Around Gerede. Das klingt wie Unternehmen in der Krise und keiner weiß, ob sie es schaffen. Ich weiß nicht, ob das hier passt. Wir reden hier über ein High Capital long term Invest Business, dass ist per se mit guten und schlechten Phasen einhergehend (die man auch im Kurs sieht), im Moment ist es für Projekteure harte Arbeit, die Projekte mit gewünschter Profitabilität bzw. nicht zu großen Abschlägen ins Ziel zu rollen. Aber das ist verdammt noch mal Part of the game. Für mich ist eine existenzielle Krise bei Orsted im Moment genauso wenig griefbar und plausibel wie 2020 bei Shell und BP (etc.) und da haben einige schon das Grab ausgehoben dedanklich. Das mein sein Invest und die These kritisch begleiten sollte, versteht sich von selbst. Es gibt schon einige Unternehmen, wo ich den langen Schuh gemacht habe, weil die These nicht mehr passte oder es unklar ist. Im Besten Sinne nach Buffet und Munger, know your business and go away if it is to hard.
Aber um mal zurück zu kommen. Wenn man den Kurssturz plus Erholung sieht, dann sind wir 20% runter, der ganze Effekt war nicht mal 10% des Ausgangskurs wert, also im Moment preist der Markt noch mal 16 Mrd DKK Schattenpotential ein. |