Also ihr Beispiel mit der diesjährigen Prognose ist zwar richtig, aber schlecht gewählt. Hier im Forum wurde insbesondere von mir mehrfach darauf hingewiesen, dass man sicher nicht die Prognose schon zum Halbjahr erhöhen wird. Es wurden hier die saisonalen Effelkte und auch die Sondereffekte hinlänglich angesprochen, die anfallen könnten. Wenn überhaupt war eine Prognoseerhöhung nach Q3 hinsichtlich Umsatzprognose als denkbar beschrieben worden. Das erwarte ich übrigens auch jetzt noch. Meine Kritik an den Prognosen und der Kommunikation mit den noch möglichen Sonderbelastungen betraf die letzten 3-5 Jahre. Man muss die Kritik daran auch nicht übertreibene, denn meistens wurden die Prognosen ja erreicht. Aber es gab sie halt.
Aktuell stört mich trotzdem diese Art und Weise, wie der mögliche Sondereffekt Re-Organisation kommuniziert wird. Sie haben ja grundsätzlich recht, dass es von Minute 1 mitkommuniziert wurde. Aber nach meiner Erfahrung wirkt das auf den Kapitalmarkt nicht gut. Es gab dazu ja auch hier und bei w:o auch schon konkrete kritische Stimmen, nach dem Motto, jetzt hat FP zwar eine gute Prognose rausgegeben, aber eben unter Vorbehalt. Sowas kommt einfach nicht gut an, selbst wenn man es offen kommuniziert. Ich würd mir einfach wünschen, zukünftig nur das zu prognostizieren, was auch ziemlich sicher erreicht werden kann. Und Punkt!
Was die Währungseffekte angeht, stimme ich ihnen nicht zu, oder zumindest hätte das wirklich besser kommuniziert werden können. Ich erinnere mich, dass sie um den Jahreswechsel herum mal einen Wechselkurs angegeben haben, soweit ich mich erinnere bei 1,28 zum Dollar (wenn ich falsch liege berichtigen sie mich) ab dem FP profitiert. IN Q4 und Q1 zeigte sich dieser Effekt dann auch. Wenn nun also der Euro nur minimal von Q1 auf Q2 stieg, aber weit unter dem angegebenen Wechselkurs lag, fragt man sich wie es zu so starken negativen Wechselkurseffekten in Q2 kommen konnte. Hat man da das Hedging übertrieben? Jedenfalls ist nicht nur mir sondern auch hier anerkannten Analysten/Usern wie Scansoft dieser negative Effekt keineswegs bewusst gewesen, jedenfalls nicht in dieser Höhe. Da hätte man den Markt etwas besser drauf vorbereiten können.
Übrigens sagen sie zuerst, es gibt keine ausgeprägten saisonalen Effekte, um sie dann aber in den darauf folgenden Sätzen zu benennen. Übrigens danke dafür! Manch einem Aktionär waren selbst diese genannten Punkte eher nicht klar. Und aus meiner Sicht sind sie durchaus ausgeprägt. In meinem Depot gibt es nur ein weiteres Unternehmen, in dem die Gewinne seit Jahren so stark zwischen den Quartalen 1 und 2+3 schwanken bzw. sich unterscheiden. Q1 ist immer mit weitem Abstand das beste Quartal, wobei in diesem Jahr der Effekt natürlich ausgeprägter durch den Währungsfaktor war.
Aber ich gebe ihnen insofern recht als dass die Anleger nicht quartalsweises Wachstum erwarten dürfen. Das schreib ich hier ja auch schon seit Jahren. Ich hoffe natürlich der Markt begreift das endlich mal. Viele Enttäuschungen haben mit einer zu großen Erwartungshaltung zu tun. Dafür ist nicht unbedingt FP verantwortlich, geschweige sie als Person. Aber das da irgendwas schief läuft, ist doch offensichtlich. Man konnte es bisher offensichtlich schlecht vermitteln. |