Ich hab´ es befürchtet, daß ich um ein Essay nicht drumrum kommen werde, obwohl es überflüssig ist. Aber gut, wenn du darauf bestehst. Hab´ eh gerade etwas Zeit.
Ich erinnere dich nochmal an deine ursprüngliche Aussage gegenüber paleale, auf welche ich mich berufe und dir, mit etwas Heuristik und ohne Buch, erkläre, dass sie schlichtweg falsch ist. Wenn paleale sagt, ein Kaufsignal stünde an, dann ist es erstmal richtig. Allerdings muss ich ergänzen, dass es bei diesen Aussagen über Signale wichtig wäre, zB. den beobachteten Zeitraum zu nennen und ob Candlestick- oder Mountain-Chart-Einstellung. Im Intraday stünde nämlich ein Verkaufssignal an. Ebenso im Jahreschart bei der Candlestick-Einstellung. Da muss man etwas aufpassen. Also weiter - grundlegend ist die Funktion des MACD als Indikator für Kursbewegungen. Dieser besteht aus zwei Linien, welche geglättete Durchschnitte darstellen. Aber mehr brauche ich sicherlich nicht zum Aufbau erklären, da du das alles in deinem Buch auch stehen hast. Demzufolge weißt du ebenso, welche Linie welche kreuzen muss, um das jeweilige Signal zu generieren... Wie du eventuell schon merkst, gibt es keinen Platz für ein "Fehlsignal" im Ablauf. So banal es klingt - diese kann der MACD nicht generieren. Eine geschnittene Linie ist und bleibt eine geschnittene Linie. Dieser Begriff ist rein eine freie Interpretation, in diesem Fall, deines Buchautors, und letztendlich von dir, welcher ihn eigentlich definieren müsste, damit der Leser versteht, was damit aus seiner Sicht gemeint ist.
Wenn man hier die Ausbildung von Signalen unterscheiden möchte, dann kann man dies über ein "schwaches Signal" und ein "starkes Signal" vornehmen. Diese unterscheiden sich im "Eintrittswinkel" der Linien im Kreuzungspunkt. Grob gesagt bilden flache Eintrittswinkel meist schwachen Signale aus und umgekehrt. Das kommt zB. in Zeiten von Seitwärtstrends mit wenig Volatilität vor.
Apropos Seitwärtstrend, um noch kurz auf deinen zitierten Beitrag einzugehen...
Ok, ich sehe es. Dieses Signal könnte kommen. Wobei man natürlich sagen muss, dass der MACD nicht gerade ein zuverlässiger Indikator ist. Von Dez. 15 bis Anfang März 16 gab es 5 Kaufsignale im MACD, die sich allesamt als Fehlsignale erwiesen haben.
Dieser Zeitraum ist ein Paradebeispiel dafür. Allerdings gibt es hier keine Fehlsignale, sondern höchstens nur schwache Signale (siehe oben), da die Volatilität gering ist.
Ich nehme an, der Kern der Sache ist lediglich das Missverständnis, was ein Kaufsignal bedeutet. So, wie ich es bei dir rauslese, muss das Kaufsignal eine Bestätigung sein, dass ein Aktienkurs in einen Aufwärtstrend übergeht. So einfach erklärt sich das aber nicht. Eigentlich. Wie schon gesagt, mann muss dazu unbedingt die Zeiträume beachten, sowie die übergeordnete Richtung der Durchschnittslinien und den Abstand von der 0 Linie.
Summa sumarum - der MACD ist eindeutig, aber bei Ausbildung von schwachen Signalen und durch ein Maß an Trägheit nur bedingt für das Traden geeignet.
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