komisch, bei sehr vielen solcher Veröffentlichungen bist Du zu Recht mißtrauisch, hier übernimmst Du ohne kritisch zu hinterfragen.....
Was passiert gerade in Chile: Der neue Präsident will die Bevölkerung und den Staat an den riesigen Gewinnen der Li-Minen beteiligen. Ähnliches haben schon Norwegen beim Rohöl, Indonesion 2020 bei den Nickelminen, Kanada bei der grünen Revolution durch den Aufbau einer integrierten Fertigungskette mit staatlicher Beteiligung und Förderung, Mexiko mit den G&S-Minen, Bolivien mit der Verstaatlichung der Rohstoffminen getan und jetzt Chile und Argentinien mit einer staatlichen Beteiligung vor. Von den Vorhaben, die schon ein paar Jahre ( oder sogar Jahrzehnte wie Norwegen ) zurückliegen, kräht kein Hahn mehr. Im Fall von Kanada hat es von vorneherein keinen nennenswerten Widerstand gegeben. Vielleicht weil die das ziemlich geschickt angestellt haben? ( Bei Sayona z.B. 40% Beteiligung am riesigen Moblan Vorkommen, bei Whabushi über Livent sogar 50% )
Kommen wir zurück zu Chile: dort will man an allen neuen zu genehmigenden Projekten 51% ( oder 59% + 1 Aktie ) haben, dasselbe bei allen auslaufenden und neu zu verlängernden Lizenzen. Schauen wir uns an, wer betroffen ist: SQM an 1. Stelle, da laufen die Lizenzen 2030 aus und müssen neu verhandelt werden. ALB´s Lizenzen laufen 2043 - also in 20 Jahren aus. Zurück zu SQM, größter Aktionär mit 25% ist der Sohn des ehemaligen Diktators Pinochet. Ist dessen Reichtum durch seriöser Arbeit entstanden? Was will Chile erreichen? Man will Staat und Bürger am Reichtum der Bodenschätze beteiligen. Also genau dasselbe, wie es vor Jahrzehnten schon Norwegen ( dessen Bürger zählen inzwischen zu den wohlhabensten der Welt ) und danach etliche andere Staaten erreicht haben bzw. auf dem Weg dahin sind. In Nordamerika ( Kanada und USA ) wäre es undenkbar, Lizenzen für Explorationen und Abbau von Bodenschätzen heute zu vergeben, ohne die indigene Bevölkerung zu beteiligen. Problem: keines. In Chile kann der Präsident nicht machen was er will. Er muß sich seine Pläne durchs Parlament genehmigen lassen. Wir kennen das doch auch aus Deutschland und vielen anderen demokratischen Ländern: was da rauskommt ist zumeist anders, als es reingebracht wird. In Chile stehen die Chancen gut, dass es genau so kommt. Die Opposition zum Präsidenten hat im Parlament die Mehrheit.Vom Grundsatz her hat er genau so Recht, eine Beteiligung des Staates und der Bevölkerung zu fordern wie das in den von mir angeführten Ländern bereits Usus ist. Chile hat auch Recht, wenn es eine integrierte Produktion bis zur Batteriefertigung aufbauen will. Kanada macht es gerade vor.
Ich sehe die derzeitige Journaille als gelenkte Kavallerie an, die voneinander abschreiben und bewußt in die Irre lenken. Für mich ist das Mißbrauch des Rechts auf Pressefreiheit.
Denkt mal darüber nach |