Hab da was gefunden und wenn ich mir die Zahlen so anschaue dann hatten wir grob eine Nettomarge von 900 US Dollar im Jahre 2020 nach dieser Berechnung. Die AIC Kosten betrugen im Durschnitt im Jahre 2020 bei den größten 14 Minen 1179 US Dollar pro Feinunze. Zum Höchstpreis von 2075 US Dollar betrug die Marge satte 896 US Dollar was ja wirklich viel ist. Ab 2021 gingen die AIC Kosten allerdings in die Höhe und erreichten in Q2 22 einen neuen Höchsstand von1489 US Dollar pro Feinune. Damit wurde der alte Höchsstand von 1479 US Dollar aus dem Jahre 2012 klar überboten. Seit dem gehen die Kosten wieder langsam runter und ich bin auf die neuen AIC Kosten gespannt. Mittlerweile sind die Investitionskosten die 2 Mieten bei den Minen geworden. Die reinen operativen Kosten sind im Vergleich zu den Gesamtkosten nicht so hoch und liegen noch klar unter 900 US Dollar pro Feinunze. Im Jahre 2020 betrugen die operativen Kosten 712 US Dollar pro Feinunze und im Jahre 22 Quartal 2 betrugen diese 848 US Dollar. Das heißt um die gleichen Margen zu erwirtschaften wie im Jahre 2020 muss der Golpreis auf mindestens 2385 US Dollar ansteigen und dort erstmal verweilen um auf die Margen zu kommen. Da ist die Geldentwertung seit dem Jahre 2020 überhaupt nicht enthalten. Das ist echt krass. Das heißt wer im Jahre 2020 nicht verkauft hat, hat objektiv die Arschkarte gezogen rein von den nackten Zahlen her gesehen. Das kann man überhaupt nicht schnell wieder aufholen. Das wird mir eine Lehre sein von wegen warten bis die alten Kurse wieder da sind. Das heßt auf Basis der aktuellen Daten haben wir eine Nettomarge von mindestens 550 US Dollar bei den größten 14 Minen wenn man davon ausgeht das die Kosten seit dem 2 Quartal 22 wieder am fallen sind. Das ist definitv deutlich weniger als das was man 2020 als Marge hatte. Allerdings sollte jetzt auch klar sein das die größten Minen aktuell ja trotzdem gutes Geld verdienen und weiterhin Cash Flows erarbeiten. Die Aussage das die Minen nicht mal die Investitionskosten reinholen ist damit definitv falsch. Was mich natürlich brennend interessieren würde wäe wie sieht es mit den mittleren und kleineren Produzenten aus. Wie hoch sind da aktuell die Margen. Ich bleibe weiter an diesem Thema dran da die wenigsten von uns nur die großen Minen im Portfolio haben. Des weiteren nicht vergessen das es sich um die durchschnittlichen Werte handelt. Ich werde jedoch auch individuell schauen um mir die Zahlen zu ziehen und zu vergleichen.
Als Berater der Earth Funds analysieren wir die Kostenentwicklung der 14 größten Goldproduzenten der Welt auf Quartalsbasis seit dem Jahr 2000. Sie machen etwa 40% der gesamten weltweiten Goldproduktion aus. Im zweiten Quartal 2022 beliefen sich die Gesamtkosten auf 1’490 US$ pro Unze, ein Anstieg um 3% gegenüber dem ersten Quartal 2022, obwohl die Produktion um 6% gestiegen ist. Im Vergleich zu Q1 2021 sind die Gesamtkosten um 13% gestiegen, wiederum vor dem Hintergrund einer um 3% gestiegenen Produktion.
Die Kostenentwicklung für die Produktion einer Unze Gold bei den größten Goldproduzenten der Welt. Die letzten zwei Balken der Grafik beziehen sich auf die letzten beiden Quartale, Q1 und Q2 2022. Quelle: ERIG, Unternehmensberichte
Die Lohnkosten, die fast 50% der Kostenbasis der Produzenten ausmachen, sind die Hauptursache für die aktuelle Kosteninflation. Obwohl die Covid-bedingten Betriebsunterbrechungen hinter uns liegen, haben die Betreiber weiterhin Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen, was die Lohnkosten in die Höhe treibt. Verbrauchsgüter wie Stahl, Zement, Zyanid, Kalk, Sprengstoff und dergleichen – machen zusammen etwa 25 % der Kosten aus. Energiekosten sind bedingt durch den Russland/Ukraine-Krieg weiterhin ein Thema, machen aber nur etwa 15 % der Kostenbasis der Goldproduzenten aus. Scotia, eine kanadische Bank, errechnet einen Kostenanstieg von etwa 10 US$ pro Unze für jeden Anstieg des Ölpreises um 10 US$ pro Barrel. Da der Preis für WTI-Öl im dritten Quartal 2022 um rund 15% gesunken ist (zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts um 16 US$ pro Barrel), dürften die Goldminenbetreiber in der kommenden Berichtssaison eine Entlastung ihrer Kostenbasis um 10 USD pro Unze erfahren, was zwar keine wesentliche Senkung der Gesamtkosten bedeutet, aber dennoch eine gewisse Hilfe darstellt. Bedingt durch die sehr volatile Marktlage geben zurzeit nur wenige Minengesellschaften Profitprognosen ab. Im 2. Quartal 2022 stiegen die Investitionskosten um 9% gegenüber dem 1. Quartal 2021. Im Vergleich zum 4. Quartal 2020, als der Markt erste Anzeichen einer Kosteninflation zu erkennen begann, erhöht sich dieser Wert auf 25%.
Bemerkenswert ist, dass Newmont eine aktualisierte Kapitalprognose für seine Wachstumsprojekte vorgelegt hat: Tanami Phase 2 in Australien verzeichnete sogar eine Kosteninflation von 25%; Ahafo North in Ghana stieg um 15%, während ein wichtiges Wachstumsprojekt – Yanacocha Sulphides – in Peru mit einem Kapitalbedarf von 2,5 Mrd. US$ nicht vom Verwaltungsrat genehmigt wurde.
Die Netto-Free-Cash-Flow (FCF)-Margen für Q2 2022 lagen bei 21%, doch bei einem aktuellen Goldpreis von 1’650 US$ pro Unze sinkt dieser Wert nun auf 10%. Die FCF- und Dividendenrenditen der großen Goldproduzenten sind laut BMO Capital Markets mit 8-10% bzw. 4-5% immer noch gesund, während Aktienrückkäufe nach wie vor im Gespräch sind. Angesichts eines derart rasanten Drucks auf die Nettomarge und der nach wie vor schwer fassbaren Kosten ist es wieder an der Zeit, sich auf das Wesentliche zu besinnen und die Gesundheit der Bilanz in den Mittelpunkt zu stellen. Der durchschnittliche Goldpreis welcher für die Reserveberechnung angewendet wird, liegt nach wie vor bei 1‘200 US$ pro Unze und liegt damit deutlich unter dem aktuellen Goldpreis.
Da sich der Verschuldungsgrad des Sektors auf einem zyklischen Tiefstand befindet und eine neue Generation von Managern gegenüber Fusionen und Übernahmen sehr zurückhaltend ist, sind die Berater zuversichtlich, dass die Goldproduzenten weiterhin Kostendiszipliniert sein werden.
Darüber hinaus haben wichtige Materialpreise für Stahl, Zement und auch Frachtkosten in letzter Zeit deutliche Korrekturen erfahren. Inflationsindikatoren haben sich ebenfalls in letzter Zeit nach unten bewegt und sind somit deutlich von den Höchstständen im Februar/März gesunken, welche zu Beginn des Russland/Ukraine-Krieges erreicht wurden.
Aus diesen Gründen gehen wir von einer verbesserte Kostenentwicklung für die Goldproduzenten aus, was sich auch in deren Bewertungen widerspiegeln sollte. Angesichts unserer Erwartung eines steigenden Goldpreises in einem volatilen, geopolitischen Umfelds kann mit einer mittelfristigen Erholung der Aktienpreise gerechnet werden.
Wasserfalldiagramm, welches den Anstieg der Gesamtkosten für die Produktion einer Unze Gold von Q2 2021 bis Q2 2022 zeigt. Der größte Kostenanstieg wurde auf der betrieblichen Seite (operative Kosten), aber auch bei neuen Projekten und Erweiterungen (Investitionskosten) verzeichnet. Quelle: ERIG, Unternehmensberichte https://earth-investment.com/de/insight/was-kostet-gold/ |