Alfred Platow, Gründer, Großaktionär und Vorstand des Vermögensverwalters Ökoworld AG, ist und bleibt ein Freigeist, der immer für eine Überraschung gut ist. Die HV-Teilnehmer vom 02.07.2021 dürften sich den-noch verwundert die Augen ge-rieben haben, als er Aktionäre aufrief, die nicht gleichzeitig auch Kunden sind, doch bitte ihre börsennotierten Vorzugsaktien (WKN: 540868) zu verkaufen. Das Kalkül hinter dieser Aufforderung ist ebenso simpel wie genial: Jeder Aktionär, der auch Kunde für private wie betriebliche Altersvorsorge ist, hebelt das in fünf Fonds verwaltete Volumen in die Höhe. In der Folge erhöhen sich die Gebühreneinnahmen. Bei aktuell € 3.5 Mrd. wären das rund € 70 Verwaltungsgebühren, für die ein Investor sicherlich den Faktor sieben bis acht bezahlen würde, was einem Unternehmenswert zwischen € 490 und 560 Mio. entspräche. Geteilt durch das gesamte Aktien-kapital von 7.25 Mio. Aktien ergibt sich rechnerisch ein Kurs von € 67.59 bis 77.24. Es genügt ein einfacher Dreisatz, um zu ermitteln, ab welchem verwalteten Volumen der Aktienkurs (aktuell: € 74.40) rechnerisch dreistellig notieren müsste – bei ca. € 4.5 Mrd. Daher sollten sich Anleger vor allem eine Frage stellen: Wie wahrscheinlich ist das Erreichen dieser Schwelle? Wenn sich die Entwicklung der letzten beiden Jahre auch nur ansatzweise wiederholen ließe, könnte es spätestens Ende 2022 so weit sein. Sorry Herr Platow, wir müssen Ihnen widersprechen: Aktionäre sollten besser an Bord bleiben. |