Ich habe mir die Bundestagsdebatte im nachhinein angesehen und habe den Eindruck, dass ein ganz wichtiger Sachverhalt ausgelassen wird. Vermutlich weil der "evidenzbasiert"-Aufkleber fehlt.
Die Gegner des Impfpflicht-Antrags argumentieren häufig wie hier Johannes Huber: https://youtu.be/zepHqikf768?t=7336 "Menschen mit Impfung sind bei einer Infektion nicht weniger ansteckend als Personen ohne Impfung. Also kann die Impfung keine Infektionsketten unterbrechen." ... (Sahra Wagenknecht würde ähnliche argumentieren) Und dem wird im Bundestag nicht widersprochen. Ich allerdings würde dem durchaus widersprechen.
Die Viruskonzentration in den Atemweg schwer erkrankter Corona-Patienten ist deutlich höher (woraus man folgen darf, dass mehr Viren an die Luft abgegeben werden): https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111305/...ufnahme-am-hoechsten
Die Viruskonzentration in der Luft hat anscheinend soetwas wie eine Halbwertszeit (half-live): https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMc2004973
RKI über Viruslast eine Infizierten und Ansteckungswahrscheinlichkeit - in Kapital 20: Schließlich muss bei einer infizierten Person auch eine hohe Viruslast vorliegen, um ein SSE auslösen zu können. Generell ist die Viruslast in der Anfangsphase der Infektion höher, außerdem führen die Virusvarianten, die im späteren Pandemieverlauf dominierten (Alpha, Delta-Varianten), möglicherweise zu höheren Viruslasten als der anfänglich zirkulierende Wildtyp (35, 239).
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/..._Coronavirus/Steckbrief.html
Bei Geimpften war die Viruslast tendenziell geringer: https://www.aponet.de/artikel/...ung-wie-hoch-ist-die-viruslast-25548
Ein Puzzle-Teil fehlt, aber ich denke, man kann davon ausgehen, dass wenn ein Mensch in einem Augenblick eine größere Virus-Population aufnimmt, auch der Krankheitsverlauf potenziell schwerer wird, weil das Virus dann sozusagen ein größeres Startkapital hat. |