. . . ist die Konsolidierung nach der Einschätzung des Vorstandschefs von FlatexDegiro, Oliver Behrens, noch nicht vollzogen. Vor diesem Hintergrund könnte sich das Ende von Payment for Order Flow (PFOF) als „ein Trigger“ für flatexDEGIRO erweisen, denn einige (mit flatexDEGIRO konkurrierende) Geschäftsmodelle im Markt lebten sehr stark von PFOF, erläuterte Behrens im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Das bedeute, dass es im nächsten Jahr Situationen geben könne, „wo einige Anbieter einem realen Stresstest unterzogen werden“, FlatexDegiro wittert Akquisitionschancen | Börsen-Zeitung. Das Payment for Order Flow (PFOF)-Verbot ist ein EU-weites Verbot, das am 28. März 2024 in Kraft getreten ist. Es verbietet die Praxis, bei der Broker von Market Makern oder systematischen Internalisierern für die Weiterleitung von Kundenaufträgen bezahlt werden. Deutschland hat eine Ausnahmeregelung bis zum 30. Juni 2026, um Neobrokern Zeit für die Umstellung ihrer Geschäftsmodelle zu geben. Hintergrund: PFOF ist ein Gebührenmodell, bei dem Broker von Market Makern oder systematischen Internalisierern für die Weiterleitung von Kundenaufträgen bezahlt werden. Die EU hat dieses Modell aufgrund von Bedenken hinsichtlich Interessenkonflikten und mangelnder Transparenz für die Kunden verboten. Die Kritik an PFOF betrifft vor allem die möglichen Interessenkonflikte, da Broker dazu verleitet werden könnten, Aufträge nicht unbedingt zum besten Preis, sondern zum höchstbezahlenden Market Maker zu leiten. Zudem ist die Transparenz für Kunden oft eingeschränkt, da sie nicht immer wissen, wie viel der Broker für die Weiterleitung eines Auftrags erhält und wie sich dies auf die Ausführungspreise auswirkt. Ausnahmen und Übergangsregelungen: Obwohl das PFOF-Verbot grundsätzlich ab dem 28. März 2024 gilt, haben die EU-Mitgliedstaaten die Möglichkeit, eine Ausnahmeregelung für ihre jeweiligen Länder bis zum 30. Juni 2026 zu beantragen. Deutschland hat von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, um Neobrokern Zeit zu geben, sich an die neue Rechtslage anzupassen. Die deutsche BaFin hat angekündigt, dass sie bis zum Inkrafttreten der Übergangsregelung keine Verstöße gegen das PFOF-Verbot ahnden wird. Auswirkungen auf Neobroker: Das PFOF-Verbot stellt Neobroker, die stark auf dieses Geschäftsmodell setzen, vor Herausforderungen. Die bisherigen Einnahmen aus PFOF fallen weg, und sie müssen neue Geschäftsmodelle entwickeln, die auf anderen Einnahmequellen basieren. Dies könnte beispielsweise höhere Handelsgebühren oder andere Gebühren für Dienstleistungen umfassen.
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