Ich habe mich gerade noch kurz mit einem Kollegen ausgetauscht, den ich nicht nur fachlich sehr schätze...
Tatsächlich lauern viele Fallstricke in den Betrachtungen. Eine war seine Aussage mit der Grippewelle vor ein paar Jahren, als ca. 25.ooo Menschen an der Influenza starben. Er hat die Coronatoten (3.200) seit Beginn des Jahres hochgerechnet - 3.200 X 4 (weil "so ca. 3 Monate in Schland") und war bei 12.800 - also rund der Hälfte.
Nun hab ich den Vorteil (naja, eher Nachteil), dass sowohl meine Mom, ihr Lebenspartner, mein Lieblingsonkel und seine 2 Enkel (was auch immer das für ein Verwandtschaftsverhältnis zu mir ist) und noch die ein oder der andere Freund/in von mir zur krassen Risikogruppe zählen (Lungenkrankheiten, Diabetes, teils gepaart mit Alter, teils einfach krass heftigst). Dadurch hab ich schon die ein oder andere Info quergecheckt. Ich will damit NICHT sagen, dass ich Eggspädde bin, ich bin weder Virologe noch Epidemiologe noch hab ich sonst irgendeine medizinische Vorlesung besucht - aber ich habe, so bilde ich mir ein, mehr mitbekommen als der Durchschnittsmichel.
Problem bei der o.g. Betrachtung ist die folgende: Die ersten beiden Coronatoten gab es erst am 9. März 2020 - wenn das so weiter gegangen wäre (also ohne das Kontaktverbot, was ab dem 22.3. (was, erst?!) beschlossen wurde), dann gut' Nacht du schöne Gegend, denn die rund 25.ooo Grippetoten (davon übrigens "nur" 1674 laborbestätigt, der Rest geschätzt - aber das bekommt das RKI hin) waren mit Kneipen, Fuß-, Hand,- Basketball, Eishockey, Konzerten, Clubs, Weihnachtsmärkten, Schulen, Restaurants, Einkaufszentren...
Lange Rede, kurzer Sinn: Klar kann ich das ein oder andere an Maßnahmen gerne in Frage stellen und drüber reden.Klar können die Medien darüber berichten, dass da ne Wissenschaftsfabrik mal so ganz gegen den "Regierungsmainstream" läuft (wart mal, reden wir von DEN MEDIEN?! *g*)
Aber im Endeffekt muss ich darauf Vertrauen, dass da Menschen ihre Arbeit machen (RKI, Leopoldina et al.), die auf ihrem Gebiet mehr drauf haben als nur Zahnbelag. Und im Endeffekt die Politik entscheidet (egal wie, es gibt eh auffe Fresse, sind wir ehrlich). Nur mit Vertrauen funzt Zusammenleben, nicht mit Panik. Die wenigsten von uns können zu Hause am Küchentisch (oder in ner Werkhalle) nen ICE zusammendängeln und steigen doch guten Mutes in son Ding, obwohl ein paar Meter drüber ne Hochspannungsleitung verläuft.
Und, wie man ja jetzt so kolportieren hört, geht das ganze auch noch bis zum 3. Mai - trotz Leopoldina. Was da gelaufen ist, kann man auch anders herum sehen: Der Ethikrat hat es ja in einer Bundespressekonferenz (sinngemäß) gesagt: "Wir müssen darüber offen reden.". Ist passiert :-) ----------- Doppel-ID, Doppel-D, alles eine Baustelle! |