Der Nachrichtensender berichtet heute Abend über IVG.
Immobilienkonzern braucht dringend Geld IVG funkt SOS
Mit rund vier Milliarden Euro steht der Immobilienkonzern IVG in der Kreide. Der Vorstand braucht den Befreiungsschlag und hofft auf ein Entgegenkommen von Aktionären und Gläubigern. Doch die Zeit wird knapp. Dem hochverschuldeten Büroimmobilienkonzern IVG fehlen nach eigener Einschätzung bis zu 120 Mio. Euro. Diese Summe sei nötig, um den Liquiditätsbedarf ab Oktober zu decken, teilte der Konzern auf Basis einer vorläufigen Liquiditätsanalyse mit. Die Lücke sei möglicherweise bestandsgefährdend, warnte IVG. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass in der Bilanz stehende Werte so angepasst werden müssen, dass eine Anzeige des Verlustes der Hälfte des Grundkapitals erforderlich werde. Ziel bleibe es aber, sich kurzfristig mit möglichst allen wesentlichen Kreditgebern und den Aktionären auf ein Refinanzierungskonzept zu einigen. Die IVG hatte sich in der Finanzkrise mit teuren Projektentwicklungen verhoben - etwa dem Geschäftskomplex "The Squaire" am Frankfurter Flughafen -, die mit Schulden finanziert wurden und die Erwartungen nie erfüllten. Als die Objekte drastisch an Wert verloren, wurde es eng. Bis heute schreibt das Unternehmen wegen immer neuer Abwertungen Verluste. "Die Zeit wird sehr knapp" Der IVG bleibe noch eine Woche, um sich mit seinen Gläubigern zu einigen, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters zwei mit der Sache vertraute Personen aus dem Umfeld des Unternehmens. Hintergrund für den Zeitdruck ist die am 30. August geplante Hauptversammlung, auf der die Eigner über den Sanierungsplan abstimmen sollen. Dafür muss spätestens am 20. Juli eingeladen werden. "Die Zeit wird sehr knapp", sagte einer der Insider. Die IVG wollte sich zum Stand der Gespräche nicht äußern. Anfang Juni hatte der Vorstand den Sanierungsplan offiziell gemacht: Demnach ist geplant, dass die Kreditgeber - darunter dominieren inzwischen Hedgefonds - auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten und dafür im Gegenzug IVG-Aktien erhalten. Insgesamt müsse die Verschuldung von mehr als 4 Mrd. Euro um 1,75 Mrd. Euro gedrückt werden, um "wieder nachhaltig kapitalmarktfähig zu werden", hatte das Unternehmen damals mitgeteilt. Inzwischen gebe es zwar Bewegung in den Gesprächen, berichteten die Insider. Aber noch seien nicht alle an Bord. Rasche Notverkäufe von Immobilien schloss einer der involvierten Personen aus. "Es ist klar, dass da jetzt einige Geier angelockt werden. Aber die Eigentümer wollen ja nicht auf einer leeren Hülle sitzen bleiben." |