diese Frage habe ich mir auch oft gestellt und noch keine wirklich zutreffende Antwort erhalten. Es könnte ein Mix aus folgendem sein:
Meine Grundthese aus Verleihersicht ist: Man verleiht nur, wenn man an grundsätzlich steigende Kurse (vor allem auf lange Sicht) eines Unternehmens glaubt. Denn glaube man das nicht, würde man nicht verleihen, sondern verkaufen! Und nehmen wir an, ein Kurs pendelt einfach nur seitwärts, dann verdient man als "Longie" ja quasi nix, ein paar Prozente an Leihgebühr sind da schon besser. Oder aber der Eigentümer von Aktien glaubt, dass es kurzfristig runter gehen wird. Bevor er dann auf "Buchverlusten" sitzt, die ja ohnehin einträfen, verdient er sich wenigstens ein kleines Zubrot über die Leihgebühren hinzu. Dann ist die Downphase einigermaßen vertretbar. Blackrock shortet ja auch gerne mal bei Unternehmen, an denen sie beteiligt sind. Freenet ist mir z.B. bekannt. So können sie den Kurs auch in ihrem Sinne etwas steuern. Nicht bei jedem LV geht es ja gleich 30% runter, sondern eher mal 0,3% oder vllt. auch 3%. Nichts also, was man nicht wieder aufholen könnte auf lange Sicht. Und wenn man nicht gerade mit HFs konspiriert und eine Shortattacke plant, dann verleiht man ja auch nicht seine ganze Aktienposition, sondern vllt. nur einen kleinen Teil. Gotham könnte sich bei mehreren Instis die Aktien für den LV geliehen haben, ohne dass die Verleiher davon ausgehen konnten, dass man damit eine saftige Attacke ritt. Und wenn doch, dann konspirierten die LVs mit ihren Verleihern und beide haben sich so aufgestellt, dass sie davon profitieren. Nicht ausgeschlossen ist auch, dass man Leerverkäufe durch andere "Kungelei" zustanden kommen, bspw. um eine Übernahme des leerverkauften Unternehmens zu planen und den Kurs zu drücken. Wer weiß schon, wie sich die Verleiher, die LVs/HFs und externe Dritte verabredeten...???
Die Motivationslage und die Art der Zusammenarbeit zwischen Verleiher und Leiher ist einfach nicht zu durchschauen, wenn man nicht direkt involviert ist. Leider leider!!!
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