.. die Herausforderung, der sich die Deutsche Bank seit der Krise und bis heute nicht gestellt hat: Die Geschäftsprozesse, die in ganz vielen Bereichen so ziemlich gar nichts mit ApplePay oder BlackRock zu tun haben, wurden nicht auf Effizienz mit größtmöglicher Qualität umgestellt und jetzt fehlt schlichtweg das Geld und das Know How, um den Vorsprung derjenigen aufzuholen, die man stattdessen erwähnen sollte, nämlich Unternehmen wie die UBS, die ING und sogar eine Unicredit.
Das Problem hat wenig mit einer gescheiterten europäischen Geldpolitik als vielmehr mit einer trägen und lange Zeit uneinsichtigen Unternehmensführung der Deutschen Bank zu tun. Draghi hat nach 2011 versucht, ganze Märkte zu retten, nachdem sein Vorgänger (Trichet) die Finanzkrise und ihre Folgen lange Zeit zu ignorieren versuchte, statt sich den neuen Spielregeln anzupassen. Die Deutsche Bank hat sich entsprechend fahrlässig verhalten und zahlt nun den Preis dafür. Es ist aber auch auch nicht die Aufgabe der EZB, den Wecker auf den Nachttischen der DeuBa-Vorstände und -Aufsichtsräte klingeln zu lassen, damit man sich dort - rechtzeitig - an die Arbeit macht. Das aktuelle Dilemma hat man sich schon selbst eingebrockt und andere Geschäftsbanken - auch und gerade in Europa - haben es ja auch vorgemacht, wie man es hätte anders und vor allem besser machen können. Wenn man schon Europa mit dem Vorgehen in den USA vergleichen möchte, dann sollte man auch hier endlich für vergleichbare Maßstäbe sorgen, was Größe, Zusammenhalt und Integration angeht, bevor man wild mit der Keule um sich schlägt. Ben Bernanke hatte keine fast 30 verblendete "regionale" Finanzminister gegen sich, als er in den USA bereits in 2009 weitreichende fiskalpolitische Entscheidungen umsetzte. Und da die Deutsche Bank eben eine europäische und keine US-Bank ist, hätte sie mit ihren zahllosen klugen und hoch bezahlten Köpfen eigentlich schon damals erkennen können (oder gar müssen), an welchen Hebeln man hätte ziehen müssen, um heute nicht wie ein gerupftes Huhn dazustehen.
Ich habe Herrn Dr. Achleitner hier bereits vor über einem Jahr als Hauptverantwortlichen für den Niedergang der Deutschen Bank ausgemacht, weil er seit 2012 den Karren immer tiefer in den Dreck gelenkt hat. Für mich sieht es inzwischen so aus, dass das genau Ziel und Zweck seines jahrelangen Treibens gewesen ist, denn es gibt rein gar nichts, was er in dieser Zeit - im strategischen Interesse der Deutschen Bank - richtig gemacht hat. Vielleicht gibt es ja auf der HV in diesem Jahr endlich einmal den verdienten Lohn für sein kolossales Versagen!? Mit Eloquenz wird er sein Unvermögen nicht ewig kaschieren können. Angeblich sollte die Fusion mit der CoBa sein finales Husarenstück werden, aber letztlich bleibt hier nur ein Trümmerhaufen, den - trotz eines Ramschpreises - offenbar niemand anfassen möchte. Da muss man Sewing und seinen Vorstandkollegen eigentlich geradezu gratulieren, dass sie sich hier noch so lange wie möglich die eigenen Taschen füllen, bevor der Laden endgültig im Morast versinkt. Niemand von uns würde es in deren Situation anders machen ... |