Der Telekomkonzern hat sich mit der Gewerkschaft überworfen. Weil die Arbeitskämpfer einer Einigung erst zustimmten und sie dann widerriefen, sucht die Telefónica-Führung nun nach einer Lösung ohne die Gewerkschaft
Telefónica Deutschland und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) streiten in Deutschland um Gehälter und Arbeitszeiten. Nachdem eine Einigung von der Gewerkschaft widerrufen wurde, hat der Telekomkonzern alle Tarifverträge gekündigt. Die Vereinbarung sah ein Plus bei Gehältern von 3,5 Prozent 2012 und drei Prozent im kommenden Jahr vor, dazu eine Einmalzahlung von 300 Euro. Zum deutschen Ableger des spanischen Telekomkonzerns gehören unter anderem die Marken O2 und Alice. Der Streit sorgt für Aufmerksamkeit innerhalb und außerhalb des Konzerns. Telefónica Deutschland ist eine der profitabelsten Landesgesellschaften des schwächelnden Konzerns. Ein Grund sei unter anderem, dass bislang die Wochenarbeitszeit etwas höher liege, heißt es im Unternehmen. Extern könnte eine Einigung Anhaltspunkte für die laufenden Tarifverhandlungen beim Konkurrenten Deutsche Telekom liefern. Die Gewerkschaft Verdi verlangt beim DAX-Konzern für etwa 100.000 Beschäftigte ein Plus von 6,5 Prozent. "Ich habe 20 Jahre Tariferfahrung. So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte Joachim Kugoth, Personalchef Telefónica Deutschland, der FTD. "Das Ziel ist, dass sie die Gewerkschaft loswerden wollen", sagte dagegen der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Marc Welters. Die IG BCE ist bei Telefónica Deutschland engagiert, weil der Industriekonzern Viag früher an dem Unternehmen beteiligt war. Weniger als fünf Prozent der 5000 Telefónica-Angestellten sind Mitglieder der IG BCE. Der Abschluss der Gewerkschaft gilt bislang jedoch für alle Mitarbeiter. Neben der unüblichen Kehrtwende ist die Wochenarbeitszeit Kern der Diskussionen. Der Tarifvertrag sah bis Ende 2011 eine Stundenzahl von 40 vor. Ab Januar sollten es pro Woche 38,5 Stunden sein. Telefónica selber hatte Gespräche angestoßen. Das Management wollte über Lohnerhöhungen verhandeln, die Gewerkschaft wollte die 38,5-Stunden-Woche. Die Tarifkommission, in der auch Gewerkschaftsvertreter sitzen, erzielte vor rund zehn Tagen die Einigung. Innerhalb der Frist zur Prüfung widerrief die Gewerkschaft das Ergebnis. Grund sei, dass die kürzere Wochenarbeitszeit einem Gehaltsanstieg von 3,9 Prozent entspreche. Angesichts des Zickzackkurses plant die Telefónica-Führung nun einen Schnitt. "Wir suchen jetzt nach einer betrieblichen Lösung ohne die Gewerkschaft", sagte Kugoth.Der Telekomkonzern hat sich mit der Gewerkschaft überworfen. Weil die Arbeitskämpfer einer Einigung erst zustimmten und sie dann widerriefen, ... ----------- Die Gedanken hier geben nur meine Meinung wider. Sprecht mit eurem Finanzberater darüber. |