Eine der Anwendungen, die sich für die Blockchain-Technik herauskristallisiert hat, ist die Verbriefung von Vermögenswerten in kleinsten Einheiten, bezeichnet als „Tokenisierung“. Mittlerweile wird diese für alles Mögliche angewendet: Unternehmensbeteiligungen, Oldtimer, Kunst oder Wein. Kaum überraschend, wenn es nun auch Gold auf Tokenbasis gibt – echtes physisches Gold. Das Kölner Fintech GTS bietet über seine Plattform Heygold nun ein gleichnamiges Token an, das einen Anspruchsnachweis auf 0,1 Gramm physisches Gold repräsentiert. Nach aktuellem Tagespreis kostet diese Menge Gold 4,83 Euro – das Heygold-Token indes 6,02 Euro, ein Aufschlag von rund 25 Prozent. „Bei Goldkäufen gibt es immer ein Aufgeld für kleine Stückelungen“, erklärt GTS-Vorstand und Gründer Jörg Lorbach. „Durch die Digitalisierung können wir dieses Aufgeld im Vergleich zum physischen Goldkauf verringern.“ Der berechnete Aufschlag entspricht dem, was Goldhändler beim Kauf von Ein-Gramm-Barren berechnen, kleinere Mengen sind sehr viel teurer. Für klassische Goldinvestoren sei Heygold auch nicht gedacht, sagt Lorbach. „Wir wollen den Goldkauf für das kleinste Budget und den Menschen mehr Verfügungsgewalt über ihr Vermögen geben.“ Außer dem Aufgeld gibt es bei Heygold sonst keine Kosten für Erwerb und Verwahrung.
Das Gold, das das Token repräsentiert, lagert in den Tresoren des Deutschen Edelmetallhauses. Einlösbar ist es im Onlineshop, in dem physisches Gold und in Zukunft auch Edelsteine auch gegen Token erworben werden können. Lorbach beabsichtigt, in der Zukunft auch Sparpläne anzubieten. Zudem lassen sich über ein Bonussystem durch Onlineeinkäufe Punkte verdienen, mit denen sich wieder Heygold-Token kaufen lassen. Ab Herbst will er auch Diamanten tokenisieren, wobei Lorbach einräumt, dass die Dinge hier etwas anders liegen – schließlich sind diese Einzelstücke und müssen auch entsprechend tokenisiert werden. In ein, zwei Monaten soll zudem ein Zweitmarkt an den Start gehen, auf dem Token gehandelt werden können.
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