Die Anhörung war kurz: Mein Vater hält seine Aktien, bis Mnuchin handelt.
Ansonsten ging der Kurs rauf, als der Gegenanwalt mit unseren Argumenten konfrontiert wurde - wohl, weil einige Leute dachten, dass die Richter deswegen auf unserer Seite stehen. Und runter, als unser Anwalt es mit den Argumenten der Gegenseite zu tun bekam. Wie die Richter urteilen werden, wissen sie wahrscheinlich noch nicht einmal selber.
Das spielt vorerst keine so wichtige Rolle, da es Grund zur Annahme gibt, dass Mnuchin in seiner noch verbleibenden Zeit als Finanzminister handeln wird. Die Frage aller Fragen lautet: Wie wird er seine Senior-Vorzugsaktien los? Und das muss er zweifelsfrei, wenn er einen späteren Bidenzugriff verhindern will und er es den Firmen ermöglichen will, ihr Kapital zu erhöhen. Löscht er die SPS oder wandelt er sie in Stammaktien um? Letzteres birgt nicht nur ein Risiko für uns, sondern auch für das Finanzministerium, falls Collins seinen Fall gewinnen sollte. Denn dann würde es nur noch eine Form der gerichtlichen Abhilfe geben, nämlich 124 Milliarden Dollar an FnF zurückzuzahlen, weil eine Entwertung der SPS, wie Collins es eigentlich gern hätte, nicht mehr möglich ist, sollten die SPS bereits in Stammaktien umgewandelt sein. Mnuchin hält bereits 79,9% aller Stammaktien, sollte er die Warrants ausüben. Mit den gewandelten SPS käme er auf über 99%. Diese zusätzlichen 20% würden ihn 124 Milliarden Dollar kosten, falls Collins gewinnen sollte. Das sind die 20% aber niemals wert. Und verkaufen müsste er sie auch zeitnah, da FnFs Bücher sonst in den Staatshaushalt übergehen würden. 79,9% ist die Obergrenze, die der Staat halten darf, ohne die Bücher einer Firma übernehmen zu müssen. Daher gewähren die Warrants auch genau 79,9%. Somit würde Mnuchin meiner bescheidenen Rechung nach rund 20 Milliarden Dollar an Steuergeldern in den Wind setzen, sollte er die SPS in Stammaktien umwandeln und danach den Collins-Fall verlieren.
Das Oberste Gericht kann nun Folgendes entscheiden: - Collins bekommt Recht und die SPS werden gelöscht, oder aber Mnuchin kann die SPS behalten und muss im Gegenzug 124 Milliarden Dollar an FnF zurückzahlen.
- Collins verliert, kann den Fall aber später gewinnen. Das Oberste Gericht prüft, ob die FHFA verfassungswidrig aufgebaut ist und Collins gegebenenfalls Abhilfe zusteht. Der 5. Gerichtshof hat aber in einem anderen Streitpunkt bereits für Collins entschieden, den Fall aber zurück ans Bezirksgericht geschickt. Dieser Streitpunkt, nämlich ob die FHFA sich an HERA gehalten hat, wird verhandelt, wenn das Oberste Gericht den NWS und SPS beibehält, was ich für wahrscheinlich halte. Das heute war ein Freifahrtschein für Collins, bei dem er nichts zu verlieren hatte.
- Mnuchin gewinnt. Hier geht es darum, ob die Kläger überhaupt Klaganspruch haben, da es in HERA eine Klausel gibt, die es Gerichten untersagt, sich in die finanziellen Entscheidungen der FHFA einzumischen. Der 5. Gerichtshof entschied bereits, dass das nicht rechtens sei und die Kläger einen Klaganspruch hätten, da die FHFA sich nicht an die oberste Regel eines Conservators hielt, das Kapital der Firmen zu schützen, sondern es vollständig an das Finanzministerium abzuführte. Wenn das Oberste Gericht entscheidet, dass wir doch keinen Klaganspruch haben, dann ist es mit den Klagen vorbei und wir haben in allen noch laufenden Fällen verloren.
- Mnuchin verliert. Dann geht es tatsächlich bei Richterin Atlas vom Bezirksgericht weiter. Es sei denn, Collins gewinnt.
Alles klar? (-; Nicht vergessen: Heute wurden 2 Anträge verhandelt. Und Mnuchin wird vom Justizministerium vertreten, ob er will oder nicht. Und er will offensichtlich nicht, da er die Anfrage des Obersten Gerichts nach einem Briefing verweigerte.
Ich glaube, dass Collins seinen Fall verliert, Mnuchin aber auch. Dann geht's wie gehabt weiter. (-: Ich hoffe, dass Mnuchin die SPS löscht, um die Häusermarktreform abzuschließen.
Im Juni hat Fannie Mae Morgan Stanley als Finanzberater eingestellt, Freddie Mac wählte J.P. Morgan. Die FHFA hat im Februar Houlihan Lokey Capital als Finanzberater eingestellt, um die Conservatorships zu beenden, und im April die Firma Milbank als Rechtberater. Nicht zu vergessen Sheila Bair, die einst mächtigste Frau der Welt, sitzt jetzt in Fannies Vorstand. Hier werden gerade Nägel mit Köpfen gemacht. Alles andere würde mich schwer überraschen. Und grünes Licht vom Vorsitzenden des Bankenausschusses, Crapo, gab es auch. Volle Fahrt voraus! Trumps Memo vom März 2019 zur Entlassung von FnF aus den Conservatorships wird jetzt umgesetzt. Ich zweifle nicht! |