....aber so...! @evt101 ..meintest Du diesen Artikel? Ist der Einzige von heute den diese Thematik betrifft....
Ex-Infineon-Chef Schumacher im Spiel? Von Ulrich Wolf
Die Hinweise auf einen chinesischen Investor für Qimonda verdichten sich. Bei einem von ihnen ist Ulrich Schumacher Vorstandsvorsitzender.
Dresden. Der Halbleiterhersteller Infineon Technologies hat gestern zwar erneut dementiert, einen Partner für sich zu suchen. Dennoch verdichten sich die Hinweise, dass die Gespräche mit potenziellen Investoren aus China auf Hochtouren laufen, um die Finanzprobleme bei der Speicherchiptochter Qimonda gemeinsam zu stemmen.
Nach SZ-Informationen ist außer dem Halbleiterhersteller und Infineon-Partner SMIC in Shanghai nun auch der Chip-Auftragsfertiger Grace Semiconductor Manufacturing Corporation (GSMC) mit von der Partie. Der ist im ostchinesischen Pudong beheimatet – und wird seit September vorigen Jahres von Ex-Infineon-Chef Ulrich Schumacher geführt. Ziel der finanzstarken GSMC-Eigentümer ist es, Kapazitäten auszuweiten, um einer der größten Chiphersteller der Welt zu werden. Dazu werde man auch in Forschung und Entwicklung investierten, heißt es.
Firmenchef Schumacher expandiert derweil in Europa. GSMC machte im September den Infineon-Standort im österreichischen Villach zu seiner Europa-Zentrale. Einen Monat später erwarben die Chinesen dort das Consumer Design Center, zuvor von Infineon an den Schweizer Chipproduzenten Micronas verkauft. Schumacher wertete dies „als Meilenstein in der Entwicklung von Grace“. Die erst im September gegründete GSMC-Deutschland-Tochter residiert am Infineon-Konzernsitz in München.
Der 2004 in heftigem Streit von Infineon geschiedene Manager hat in der GSMC-Führung ehemalige Kollegen versammelt: Als Organisations- und Europachef holte er im Januar dieses Jahres den früheren Standortleiter von Infineon in Villach, Werner Reczek. Im März folgten Thomas Meyer für die Technologieentwicklung (er leitete den Aufbau der Infineon-Fabrik im malaysischen Kulim) und für Strategiefragen Thomas Lee Schwarcz, der im Juni Qimonda 2007 verlassen und seitdem in Singapur bei einer Beratungsfirma gearbeitet hatte.
Sprecher von Infineon und Qimonda gaben zu möglichen Gesprächen mit GSMC keinen Kommentar ab, Schumacher war gestern für die SZ nicht erreichbar. Der österreichischen „Kleinen Zeitung“ hatte der Manager zuvor gesagt, er habe gegen eine Kooperation zwischen GSMC und Infineon nichts einzuwenden. In der jetzigen Chipkrise böte sich GSMC die Möglichkeit, „sehr viel Umsatz“ dazu zu bekommen. Dazu sei auch denkbar, „einige angestammte Werke“ zu übernehmen. GSMC könnte diese anders betreiben und besser auslasten. „Wir testen dieses Modell jetzt in den USA“, sagte Schumacher.
Infineon sucht seit mehr als zwei Jahren einen Käufer für seine schwer angeschlagene Speicherchip-Tochter Qimonda. Ihr droht ihm ersten Quartal 2009 die Zahlungsunfähigkeit. Das würde auch Infineon schwer treffen. Der Halbleiterkonzern beschäftigt in seinen Dresdner Fabriken rund 5000 feste Mitarbeiter. |