Amazon von möglichen Zöllen auf Dienstleistungen weit weniger betroffen wäre als andere Tech-Unternehmen, da der Konzern hauptsächlich im digitalen Bereich tätig ist. Während Importzölle auf physische Produkte wie Apple-Geräte oder Tesla-Autos direkte Auswirkungen haben, lassen sich Cloud-Dienste und digitale Werbung kaum in dasselbe Schema pressen. AWS betreibt bereits zahlreiche Rechenzentren in Europa, wodurch interne Verrechnungen über den Atlantik in vielen Fällen gar nicht notwendig sind. Sollte die EU tatsächlich eine stärkere Besteuerung digitaler Dienstleistungen einführen, könnte Amazon darauf mit Preisanpassungen oder einer optimierten Rechnungsstellung reagieren, um die Auswirkungen zu minimieren. So stelle ich mir das "Große Ganze" zumindest vor.
Zudem ist Trumps wirtschaftspolitischer Fokus vor allem auf China gerichtet, nicht auf US-Konzerne wie Amazon, die erheblich zur amerikanischen Wirtschaftskraft beitragen. Jetzt mal abgesehen von den Zöllen auf Autos aus Europa - und klar: was sich der Spinner als nächstes einfallen lässt, weiß leider niemand. Aber es wäre politisch kaum opportun, eine der größten Arbeitgeber der USA und einen zentralen Akteur im E-Commerce sowie der Cloud-Branche durch regulatorische Eingriffe zu schwächen. Historisch gesehen hat Amazon immer Wege gefunden, sich an neue Rahmenbedingungen anzupassen, sei es durch eine geänderte Unternehmensstruktur, lokale Niederlassungen oder strategische Preisgestaltung. Das sollte man nicht vergessen!
Letztlich bleibt die Sorge um potenzielle Zölle zwar ein Risikofaktor, den man auch nicht schön reden kann - doch in der Praxis sind die Hürden für eine effektive Umsetzung letztlich ja auch hoch. Amazon hat die Größe, Marktmacht und Flexibilität, um solche regulatorischen Herausforderungen erfolgreich zu umschiffen. Wer deshalb den Konzern abschreibt, unterschätzt (vielleicht!) seine Anpassungsfähigkeit und langfristige Wachstumsstrategie. Nur meine Meinung.... |