Also deine Rechnung ist etwas falsch, du musst in meinen Augen die "Schulden" excl. Leasing betrachten, wir zahlen ja immerhin keine Zinsen auf Beträge, die erst z.B. 2030 fällig werden. Ich hab das hier (leider) schon hundert mal niedergeschrieben. Leider weist die Telekom ihren Schuldenberg immer incl. Leasing so groß aus bzw. nimmt den Wert etwas zu sehr in den Focus, andere Telcos (wie Vodafone) reporten ihr NetDebt immer excl. ... aber egal, hier noch einmal die Erklärung: ein Großteil der Schulden (aktuell 38,7Mrd. €) sind zukünftige Leasingkosten welche aktuell Cashunwirksam sind und auf die man keine Zinsen zahlt. Man schließt z.B. langfristige Verträge mit TowerCo's ab und bilanztechnisch muss man diese Mietausgaben sofort als Verbindlichkeiten betrachten. Ebenso der "Handyverkauf", die Einnahmen über einen Vertrag über z.B. 24 Monate werden nicht berücksichtigt. Über Sinn und unsinn lässt sich streiten, muss aber so gemacht werden... und die Telekom, gerade der US-Bereich, macht da ja was ;)
Im Fall von der Telekom kommt jetzt ein lustiger Fakt hinzu: der Deal mit CrownCastle. Die US-Leute von uns haben den Tower-Vertrag (mehr Glück als Verstand) kurz vor der Inflationsexplosion und vor dem Krieg am 06.01.2022 mit CrownCastle massiv verlängert (bis 2034), die "Mehrkosten" i.H.v. 7,4 Mrd. € sind sofort in den Schuldenstand geflossen obwohl die Telekom kaum höhere Mietzahlungen pro Jahr vornehmen muss. Der Vertag ist extrem positiv, sieht aber auf dem Papier schrecklich aus.
Richtigerweise dürfen wir nur die Schulden excl. Leasing betrachten und da sind wir vom GJ21 auf 22 insgesamt von 100.6Mrd. auf 103.7Mrd. in Euro gestiegen, d.h. hier gab es lediglich eine Steigerung von 3%. Laut deiner Berechnung würden wir ja weniger Zinsen zahlen bzw. unser Zinssatz wäre gefallen. Wir profitieren im Großen und Ganzen schon (im Vgl. zu anderen) da wir keine sooo großen Steigerungen des Zinssatzes haben aber wir haben Steigerungen.
Und falls es jemanden beruhigt: durch den starken Dollar sind Währunsbedingt die Schulden um 4,4Mrd. € gestiegen, Währungsbereinigt wäre der Schuldenstand sogar gesunken. Dieses Quartal haben wir Währungsbedingt einen positiven Effekt. Wenn man jetzt noch diverse Sonderausgaben (5 Mrd. SBB TMUS und Kauf von TMUS-Anteilen) abzieht, dann wäre es ein (schuldenmäßig) recht erfolgreiches Jahr.
Ich bin gespannt, was der GD-Tower-Deal mit der Verschuldung incl. Leasing macht. Aber ich sehe dem ganzen extrem gelassen entgegen, die Cashcow TMUS fängt dieses Jahr an richtig heftig zu liefern und wir haben unser Ziel (Mehrheit TMUS) erreicht, d.h. hier wird es von der Mutter (Telekom) keine weiteren Ausgaben mehr geben. |