Meine Güte, trotz aller hier bereits gemachten Erfahrungen hätte ich einen solchen Ausgang insbesondere nach dem Gerichtstermin nicht für möglich gehalten. Tatsächlich bin ich prinzipiell der Meinung, dass jetzt erst die richtige Zeit der Gegenwehr gekommen ist (da jetzt erst Tatsachen geschaffen wurden) aber weiter die Kraft aufbringen? An sich ja, auch wenn es alles ausweglos erscheint (weil unsere Rolle durch unser Management, Medien, Großfinanz, Politik und sogar Justiz scheinbar klar definiert zu sein scheint). Aber: Nur noch darum kämpfen, das kranke System anhand dieses widerwärtigen Beispiels an den Pranger zu stellen und dabei für sich selbst außer weiterhin verschwendete Lebensenergie nichts zu erreichen?
Es ist deprimierend und es schleicht sich (leider?) nicht mal zwischendurch ein Selbstzweifel ein, dass man alles misinterpretiert hat und damit die Misere selbstverschuldet zu verantworten hat. Nein - nur die Erkenntnis, dass es keine Werte mehr gibt auf allen Ebenen. Ich habe beruflich bedingt ständig mit Personen des mittleren und höheren Alters zu tun. Zwischendurch findet sich immer mal wieder Zeit, ein paar Lebensgeschichten anzuhören oder auch mal über "Gott und die Welt" zu philosophieren. Ich kann mich an kein Gespräch erinnern, wo sich jemand positiv über Politik, Wirtschaftssystem, Werte, Globalisierung, Kapitalismus oder allgemein über die Entwicklung in der westlichen Welt geäußert hätte. Und ich bin vermutlich sehr wohl in der Lage, zwischen "Wutbürgern" und interessierten Menschen mit viel Lebenserfahrung zu unterscheiden. Es gibt aber z.B. Geschichten über Manipulationen im Kunstgeschäft, über die Coronapolitik brauchen wir gar nicht reden. Die Rolle der USA als Weltpolizei und unsere Haltung dazu...womit soll man anfangen, womit aufhören? Es ist einfach alles Sch... und die Steinhoffgeschichte ist dennoch mein persönliches "highlight"; wir wissen "alles" (was wir nicht wissen wird verschleiert) und haben am Ende keine Chance. Ein Gericht erkennt das Verbrechen und winkt es durch. Es gibt bei sich widersprechenden Gutachten keinen Versuch, den wahren Wert zu finden.
"Wir" als Kleinanleger (und immerhin haben wir uns in eine Position gebracht, überhaupt investieren zu können) sind schonmal NICHTS in dieser Welt. Diejenigen, die gar nicht die Möglichkeit einer Investition haben sind ???. Die nachkommenden Generationen haben als "unsere" Nachfolger offensichtlich keine Zukunft. Aber sie beschäftigen sich ja eher mit dem Besuch eines Tätowierladens oder treiben ihre Zukunft als influencer voran. Vielleicht auch etwas für den "Aktienprofi"? .
Man, ich könnte echt kotzen heute...
Meine noch nicht komplett verschwundene Hoffnung beruht jetzt auf die potentielle Werthaltigkeit der cvr´s. So weit ist es gekommen... Verkaufen mit 6stelligem Verlust kommt für mich nicht in Frage. Was es leider zusätzlich besch... macht ist ja, dass man bei den cvr´s gedanklich im Thema bleibt und wohl erst nach Jahren seinen Frieden finden wird, wenn dann tatsächlich mal etwas dabei herumkommen sollte. Die vermutlich utopische Hoffnung lautet, dass Steinhoff in wenigen Jahren schuldenfrei ist und bereits vorher ihre Jahresgewinne z.T. auszahlt. Die Gläubiger haben davon ja nicht nur ihren 80prozentigen Anteil sondern zusätzlich noch einen Anteil entsprechend ihre eigenen umgewandelten shares. Ich nehme also einfach an, dass sie etwa 90% vom Kuchen bekämen. Vielleicht sind die cvrs auch (einseitig) handelbar? Dann könnten weitere Anteile eingesammelt werden und ihr Auszahlungsanteil stiege weiter. Irgendwann sind sie vielleicht auch eher daran interessiert, die Rendite für ihre Anteile zu Lasten der Zinsen (Schuldenschnitt?) einzufahren. Dies halte ich für nicht unlogisch (kenne mich aber nicht aus), da diese cvrs ja auch von natürlichen Personen aus dem Umfeld der Gläubiger gehalten werden.
Man bedenke den Fakt, dass es in die Forbes-Liste der reichsten Menschen einige HF-Manager geschafft haben - das wird nicht an ihrem Gehalt liegen und auch nicht an irgendwelchen Gewinnbeteiligungen sondern daran, dass sie eben auch Menschen sind und Profit aus ihrem Wissen herausschlagen.
Vielleicht stehen wir dann ja als Nutznießer an ihrer Seite. Immerhin freute sich LdP am 15.12. ja so sehr, uns dieses tolle Angebot zu unterbreiten...
So - das war es erstmal, muss es weiter sacken lassen und werde mir dann meine Gedanken machen, ob weiter gekämpft werden sollte oder nicht...
Vielleicht ist das eben skizzierte Szenario ja ein wenig aufbauend für "euch", bzw "uns". |