Salzgitter mit bestem Quartal der Firmengeschichte | Links | + 2,79 Euro Gewinn/Aktie im 1. Quartal + Durch Beteiligungsverkauf bald 10 Euro Cash/Aktie + Kursziel 22 Euro (aktuell 18,49 Euro)
Unser Watchlist-Wert Salzgitter (WKN 620.200, Ticker SZG, ISIN DE0006202005) zählt zu den führenden Stahl-Konzernen in Europa. Die Betätigungsfelder umfassen den Bereich Stahl (30 % Umsatzanteil), Handel (44 %), Röhren (17 %) sowie Verarbeitung und Dienstleistungen (9 %). Dank des Stahl-Booms verzeichnete das Unternehmen im 1. Quartal 2005 das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Auch wenn zukünftig wieder moderatere Geschäftszahlen zu erwarten sind, erscheint die Aktie deutlich unterbewertet.
Sensationelles 1. Quartal 2005
Deutlich über den Analysten-Erwartungen ist der Umsatz und das Ergebnis im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres ausgefallen. Bei 1,765 Mrd. Euro Umsatz (Q1/2004: 1,3 Mrd. Euro) erwirtschaftete die Firma einen Nettogewinn von 174 Mio. Euro (20 Mio. Euro). Dies entspricht eine Ergebnis pro Aktie von 2,79 Euro nach 0,33 Euro in der Vorjahresperiode. Zugpferde waren hierbei die Sparten Stahl mit einem Vorsteuerergebnis von 168 Mio. Euro (Vorjahr 12 Mio. Euro) und die Sparte Röhren. Diese konnte den Vorsteuergewinn auf von 6 auf 77 Mio. Euro steigern.
Neue Gewinnschätzungen
Völlig über den Haufen geworfen wurden die bisherigen Gewinnschätzungen für Salzgitter angesichts der enormen Gewinnsteigerung. Kurz gesagt, wurden von allen Banken die Schätzungen für 2005 deutlich erhöht. Das Bankhaus Lampe etwa sieht nach bisher 3,92 Euro Gewinn/Aktie 2005 und 2,13 Euro in 2006 nun 4,77 und 3,77 Euro Gewinn pro Aktie (siehe Grafik). Als Konsequenz wurde die Aktie von 'Halten' auf 'Kaufen' hochgestuft. Das Kursziel wurde von 17,50 Euro auf 20 Euro nach oben gesetzt.
Wesentlich optimistischer ist da die HypoVereinsbank, die für das laufende Geschäftsjahr 6,50 Euro Gewinn pro Aktie erwartet. Im kommenden Geschäftsjahr 2006 schätzen die Münchener Bankanalysten dann den Gewinn auf 4,31 Euro pro Aktie ein, weshalb in der jüngsten Analyse das 'Kaufen'-Rating beibehalten wurde und das Kursziel von 21 auf 26 Euro erhöht wurde.
Verkauf von V+M Tubes
Im Januar gab Salzgitter ein 'unverbindliches Memorandum of Understanding' betreffend den Verkauf von 45 % an V+M Tubes an den börsennotierten, französischen Stahlkonzern Vallourec S.A. - an dem Salzgitter eine 23 %-Beteiligung hält - ab. Demnach soll der bisherige 55 %-Gesellschafter aus Frankreich die Salzgitter-Anteile an V+M für 545 Mio. Euro kaufen. Nach dem Abschluss dieser Transaktion - der für Ende Juli erwartet wird - verfügt das MDAX-Unternehmen über einen Cash-Bestand von etwa 10 Euro pro Aktie.
Fazit
Salzgitter ist sicher eine schwer zu bewertende Firma, da es durch die enorme Stahl-Nachfrage in China zu steigenden Preisen und Margen gekommen ist, die allerdings bald auch wieder der Vergangenheit angehören können. Insofern darf man nicht blauäugig nur das derzeit sehr niedrige Kurs/Gewinn-Verhältnis von etwa 4 für das laufende Geschäftsjahr sehen. Im Vergleich zu anderen (ebenfalls gut verdienenden) Stahl-Aktien ist Salzgitter relativ günstig bewertet. Insofern können wir uns gut vorstellen, dass das HVB-Kursziel von 26 Euro auf mittlere Sicht erreicht wird. Als Trading-Kursziel sehen wir 22 Euro.
| Gruß Moya |