Das gezähmte Virus Der Pandemie-Erreger verändert sich, und diese genetischen Spuren lassen erste Prognosen für die Impfstoff-Kandidaten zu. Passen die Impfstoffe noch? Statt zu zweifeln, denken manche Forscher schon an Universalimpfstoffe. Gleich drei gute Nachrichten zur Pandemie verbinden sich mit einem wissenschaftlichen Befund der letzten Tage. Erstens: Sars-CoV-2 ist genetisch weiter konservativ und damit auch nicht wesentlich gefährlicher geworden. Zweitens: Die Immunantwort ist offenbar keineswegs so labil, wie das vereinzelt aus Antikörper-Studien geschlossen wurde. Und drittens: Wenn weiter alles so gut läuft in den klinischen Studien mit den Anti-Sars-CoV-2-Impfstoffen wie bis jetzt abgesehen von dem jüngsten Rückschlag in der Impf-Zulassungsstudie der Oxford-Universität und der britischen Pharmafirma AstraZeneca ist auf längere Sicht vielleicht sogar viel mehr drin als ein paar wirksame und sichere Impfstoffe: eine Art Universalimpfstoff auch gegen die künftigen Varianten des neuen Coronavirus. Ein alter Traum der Influenza-Impfstoffforscher könnte mit dem Pandemie-Erreger wahr werden. Noch ist es allerdings nicht so weit. Und öffentlich wird davon auch weder von Virologen noch von Immunologen geträumt
In der Zeitschrift Infection, Genetics and Evolution
wird die große Mehrzahl der Genveränderungen als evolutionär neutral eingestuft.
. sämtliche genetischen Fingerabdrücke deuten auf einen Sprung des Sars-CoV-2-Virus vom Tier auf den Menschen gegen Ende des Jahres 2019 hin. Nur wenige bedeutende Veränderungen Wuhan-Hu-1, so ist der Titel des ersten, in China isolierten
ist die Referenz für alle daraus mutmaßlich entstandenen Virenstämme.
auch die amerikanischen Forscher
haben nur wenige infektiologisch bedeutende Veränderungen entdeckt. Experimentelle Befunde deuten darauf hin, dass die D614G-Mutation die Infektiosität und die Vermehrung aber nicht die Tödlichkeit des Virus leicht erhöht
die genetische Variabilität beeinträchtige nicht die Wirksamkeit aufwendig produzierter Vakzine. Jeder einzelne Sars-CoV-2-Impfstoffkandidat würde wahrscheinlich gegen alle aktuell zirkulierenden Virenstämme wirken. Inzwischen ist aus anderen Veröffentlichungen klar, dass man sich immunologisch auch keineswegs auf das Spike-Protein kaprizieren muss, um eine starke Immunantwort zu erhalten. RNA-Impfstoffe Einstieg in die neue Ära? Davon dürften auch die Impfstoffe profitieren.
. wird inzwischen spekuliert, ob einige der Corona-Impfstoffe darunter die beiden in Deutschland von Biontech und Curevac entwickelten Vakzine noch während der Covid-19-Pandemie eine neue Impfstoff-Ära begründen könnten. Es geht um die mRNA-Impfstoffe
quasi nackt allenfalls in Fett- oder Nanokügelchen eingepackt verabreicht
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