... aktuell niemanden mehr. Die Leerverkäufer verfügen schlichtweg für eine zu lange Zeit über zu viele Aktien und es gibt aktuell keinen Kaufdruck, auch bedingt durch den stetigen negativen Newsflow. Gute Nachrichten wie die Q2-Zahlen wurden umgehend durch haltlose Analystenerwartungen und Panikmache aufgrund möglicher Folgen durch die Türkei-Krise in den Hintergrund gedrängt.
Die positiven Ergebnisse aus Q2 wurden von den Analysten inzwischen derart "eingearbeitet", dass diese nun zu (entsprechend) schlechteren Ergebnissen in der Zukunft führen werden. Das macht ja auch durchaus Sinn, dass der heute zusätzlich verdiente Euro schon morgen als Verdienstmöglichkeit fehlen wird. Eine durch und durch merkwürdige und verquere Logik, aber genau das geben die am 14.08.2018 von der Deutschen Bank veröffentlichten Analystenerwartungen als Reaktion auf die guten Q2-Zahlen her: Die guten Ergebnisse aus Q2 haben keinerlei Veränderungen bei den Erwartungen für das Jahr 2018 bewirkt. Sie wurden einfach mit nun entsprechend geringeren Erwartungen in Q3 und Q4 "verrechnet", so dass es unter dem Strich auch gar keine Veranlassung gibt, die Kursziele nach oben anzupassen. Ganz im Gegenteil wurden dadurch auch die Erwartungen für die beiden Folgejahre sogar nach unten korrigiert, da sich dieses Szenario als Trendfolgeerscheinung aus den nun niedrigeren Zielen für Q3 und Q4/2018 ableitet. Excel sei Dank, dass man seinen Verstand auch komplett ausschalten kann, sofern man die richtigen Zellen mit den aktuellen Zahlen füllt! Das sind völlig (w)irre Schlussfolgerungen, die da gezogen werden, aber der Markt scheint das den Analysten abnehmen zu wollen und die Shorties zeigen sich natürlich entsprechend dankbar ...
Offenbar zielen die Spekulationen der Shorties ganz bewusst auf die Aktien, die beim Rauswurf aus dem EuroStoxx50-Index von passiven Fonds auf den Markt geworfen werden (müssen). Demnach könnte sich die Talfahrt (mindestens) bis dahin noch weiter fortsetzen, zumal die Deutsche Bank-Führung offenbar gar kein Interesse zeigt, dieser Entwicklung aktiv entgegenzuwirken, wie sie es mit der Vorabankündigung der Q2-Zahlen bereits einmal getan hat. Dort hält man es nicht für nötig, auf dem Weg zu neuen Ufern auch für eine gute Stimmung oder einen positiven Newsflow bei den (Markt-)Beteiligten zu sorgen!? Möglich auch, dass es gar nichts Positives zu berichten gibt und der europäische Abstieg in die Zweitklassigkeit gewünscht ist, um dem eigenen (neuen) Selbstverständnis der Bank zu entsprechen. Das würde dann auch gut zur Zweit- oder gar Drittklassigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden passen, der die Bank seit nunmehr 6 Jahren in diese Situation hat driften lassen. Was nutzen einem Unternehmen die besten Bewerbungsunterlagen und Empfehlungen, wenn am Ende nur heiße Luft und totales Versagen geliefert wird!? Die Großaktionäre der Deutschen Bank hatten im Mai ja nachweislich kein Interesse, diesem ganz offensichtlichen Versagen einen Riegel vorzuschieben. Er kann ja auch so schön reden und so die Luft um sich herum erwärmen wie kein zweiter. "Mr. Alternativlos" hat durchaus das Zeug, die Bank zukünftig in noch tiefere Täler zu führen. Darauf kann man sicher auch (erneut) den einen oder anderen Euro setzen ...
Man kann nur froh sein, dass auch der Verkaufsdruck inziwschen merklich nachlässt, denn die letzten (roten) Tage wurden nicht unbedingt durch (angemessen) hohe Umsätze unterstützt. Ich wage aber zu bezweifeln, dass es eine gute Idee ist, hier noch gutes Geld dem schlecht gewordenen Geld nachzuwerfen, bis die Q3-Zahlen die neu eingeschlagene Richtung bestätigen ... |