... gesunden Menschenverstand sehen bereits seit der Finanzkrise 2007/2008 den bevorstehenden Weltuntergang vor Augen und bis heute ist dieser nicht eingetreten, weil es da zwischen Theorie und Realität noch etwas gibt, was man als "menschliches Improvisationstalent" oder schlichtweg "Überlebenswillen" bezeichnen könnte. Die USA sind seit Jahrzehnten hoffnungslos überschuldet und existieren nach wie vor. Die südlichen europäischen Länder wurden und werden weiter durch die nordeurpäischen Länder zwangsenteignet, denn das Geld ist nicht einfach weg, sondern eben woanders, wo selbst Du es nicht vermutest. Da gibt es kein Fass ohne Boden, sondern verdeckte Kanäle, über die das Geld in den Händen derer landet, die immer mehr und mehr davon haben wollen und die überhaupt kein Interesse daran haben (können), dass es irgendwo verbrennt oder versickert, obwohl sie es quasi geschenkt bekommen haben. Deine "Billionen-Blase" wird sich durch die Inflation und das Wachstum der nächsten Jahre wieder ein Stückweit relativieren und wenn dadurch Hungersnöte und breite Armut abgewendet werden konnten, war es auch jeden Euro wert, der da hineingepumpt wurde. Würden wir Europäer ein Stüclweit mehr zusammenhalten und nicht (wie Herr Dr. Schäuble seinerzeit) ständig auf einer starken Währung herumreiten und der Deutschen Mark hinterhertrauern, hätten wir die "Blase" durch eine geschicktere Abwertung des Euros bereits frühzeitiger bekämpfen können, aber in Deutschland wollte man ja unbedingt Vorreiter einer Wirtschaftspolitik von gestern sein (Stichwort: "schwäbische Hausfrau"), mit der die Welt schon längst nicht mehr funktioniert. Ich schätze, dass man das inzwischen auch in Deutschland verstanden hat und nun andere Werkzeuge (Stichwort: "Umverteilung") in Betracht zieht, um solche Ungleichheiten und deren Auswirkungen in Zukunft einzudämmen.
Die EZB hat mit ihrer Politik (und gegen den Willen Deutschlands) damit bereits begonnen und ich habe nicht das Gefühl, dass Deutschland großartig darunter leidet. Diejenigen, die sich in diesem Land "abgehängt" fühlen, lauschen dann gerne den Worten eines Dr. Krall und spenden artig Applaus, statt von den Politikern ihren Anteil am Wohlstand der Nation einzufordern. Dazu müsste man aber den Superreichen etwas wegnehmen, die von der öffentlichen Geldschwemme der letzten Jahre überproportional profitiert haben. Genau dorthin sind die Billionen an Euro nämlich geflossen und zu diesem (schlichten) Ergebnis müsste eigentlich jedermann kommen, der die Gesamtsituation mit "gesundem Menschenverstand" analysiert. Es gibt keine Schulden ohne entsprechende Gegenwerte, aber es ist halt blöd, wenn einem die Gegenwerte nicht gehören, dafür aber die Schulden bleiben. Das ist aber nicht das Problem der Wirtschaft, sondern einer Politik, die so etwas möglich macht ... |