... dass sich die Märkte erst (gemessen an Ihren Hochs Anfang März) halbieren werden, bevor es zu einer sehr lang anhaltenden Hausse kommen wird. In Sachen Corona haben wir jetzt gerade einmal die ersten 20% des Weges hinter uns gelassen und die Menschen haben Angst, werden ihr Geld zusammenhalten und eben nicht (wie von der Politik erhofft) wieder zu einem "normalen Leben" zurückkehren.
Wir werden natürlich weiter konsumieren, aber wir werden bestimmt 3-4 Jahre brauchen, um annähernd das Niveau des letzten Jahres zu erreichen. Als Exportnation werden wir den Abschwung im Rest der Welt deutlich zu spüren bekommen und unsere Produkte werden sich weiter gut verkaufen, aber längst nicht in den gewohnten Mengen. Jetzt ist es wichtig, dass der Staat seine Rolle als Investor (z. B. in die eigene Infrastruktur und in die Energiewende) fördert und wir dort wieder neue Arbeitsplätze schaffen, damit die Menschen sich und ihre Familien ernähren können, während unser Export teilweise einbrechen wird. Es kann und wird kein Zurück zur ehemals gelebten Realität geben. Wir werden uns in den nächsten Monate sehr schnell neu erfinden müssen, wenn wir aus dieser extremen Abhängigkeit globaler Lieferketten wieder heraus wollen. Es geht hierbei auch nicht um Nationalismus oder "Germany first", sondern um die Schaffung eines eigenen Airbags, bevor wir uns dann (verstärkt und gerne) auch um alle anderen kümmern können.
Das heißt aber auch nicht, dass wir uns jetzt einigeln sollten und werden, sondern schon während dieser Transformation das Teilen neu erfinden. Themen wie Euro-Bonds sind dabei ebenso zu stemmen wie Transferleistungen in den Süden Europas. Mir wäre es dabei wichtig, Europa endlich in Bezug auf den Außenhandel zu einen und ausländische Konzerne zur Kasse zu bitten, statt Ihnen weiterhin riesige Schlupflöcher zu Steuervermeidung anzubieten. Wir müssen endlich begreifen, dass wir nicht ein Volk von ca. 80 Mio. Deutschen, sondern von über 400 Mio. Europäern sind und wir müssen vor allem dafür sorgen, dass die vielen korrupten und engstirnigen Regierungen im Süden und Osten Europas verstehen, dass auch sie einen Beitrag leisten müssen, wenn sie auf diese Reise mitgenommen werden möchten. Einfacher ausgedrückt: Nach Corona müssen wir auch Europa neu ordnen müssen und das wird teuer und wird den gesamten Wirtschaftsraum sehr belasten. Wir brauchen ein paar weitere "Exits" und auch einen neuen Vertrag, damit jeder genau weiß, wie sein Beitrag auszusehen hat. Die Zeit werden wir haben, denn auch die USA werden sich von Trump nicht so schnell erholen können. Wir haben das Tal der Tränen gerade erst betreten. Zur Jahresmitte sehen wir den DAX bei 7.000, den Dow bei 15.000 und erst gegen Ende 2021 werden wir dann wieder 5stellige Werte beim DAX beobachten können ... ... außer wenn die Inflation durch das massenhafte Geld der Notenbanken wilde Blüten treibt und dann sehen wie vielleich auch einen DAX bei 20.000, aber dann kostet auch das Klopapier 100% mehr als heute. Wir erleben gerade die Ruhe vor dem (eigentlichen) Sturm - auch an den Börsen. |